Die deutschen Unternehmen der RH-Gruppe, die Alurad Höffken GmbH und die Artec-Autoteile Handelsgesellschaft mbH mit Sitz in Attendorn, sind an Unternehmerfamilie Böhmer verkauft worden. Wie der Insolvenzverwalter Bruno Kübler am Dienstag mitteilte, ist damit der Fortbestand der Unternehmen und eines Großteils der Arbeitsplätze gesichert. Beide Unternehmen hatten im Herbst 2008 Insolvenz anmelden müssen (wir berichteten). Dem Verkauf seien langwierige Verhandlungen mit einer Vielzahl von namhaften Interessenten aus dem In- und Ausland vorausgegangen. "Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage in der Automobilbranche und der rechtlichen Hürden durch die internationale Verflechtung der RH-Gruppe, waren Fortführung und Verkauf der Gruppe aus der Insolvenz heraus nahezu aussichtslos", erklärte der Rechtsanwalt. So seien die Betriebsmittel (z.B. Gussformen für die Felgen) der in Polen ansässigen Produktionsgesellschaft RH Alurad Wheels, über die dort ein separates Insolvenzverfahren lief, nur nach langen, zähen Verhandlungen und unter Einschaltung des polnischen Insolvenzgerichts nach Deutschland gelangt – rechtzeitig vor dem Sommerreifengeschäft 2010, wie Kübler in seiner Mitteilung betonte. Die Geschäftsführung wird ein Vertreter der Unternehmerfamilie gemeinsam mit dem ehemaligen Artec-Geschäftführer Wolfgang Späth übernehmen. Späth, der während der Insolvenz den Vertrieb bei RH Alurad und Artec geleitet hat, ist laut Mitteilung ebenfalls an den Erwerbergesellschaften als Minderheitsgesellschafter beteiligt. Die Erwerber hätten "ein deutliches Bekenntnis zum Standort Attendorn" abgegeben, hieß es weiter. Der Gläubigerausschuss habe dem Verkauf bereits zugestimmt. (ng)
Insolvenzverwalter: RH Alurad gerettet

Die ebenfalls im sauerländischen Attendorn ansässige Unternehmerfamilie Böhmer hat die im Herbst 2008 insolvent gegangene Unternehmensgruppe übernommen.