Als "Messie-Syndrom" bezeichnet man laut Wikipedia das "schwerwiegende Defizit in der Fähigkeit, die eigene Wohnung ordentlich zu halten und die Alltagsaufgaben zu organisieren". Dies scheint auch auf zwei Werkstattinhaber in Frankfurt am Main zuzutreffen, zumindest wenn man einen Bericht des örtlichen Polizeipräsidiums liest.
Demnach haben zwei 45- und 71-jährige Männer, die in der Hanauer Landstraße eine Kfz-Werkstatt betreiben, an mehreren Orten der Stadt Altfahrzeuge in teilweise erbärmlichen Zustand abgestellt. "Bei der Vollstreckung eines Durchsuchungsbeschlusses, zusammen mit Mitarbeitern des Regierungspräsidiums Darmstadt, wurde schließlich das ganze Ausmaß sichtbar: insgesamt 78 Altfahrzeuge, sechs Roller, diverse Fahrzeugteile, wie Getriebe, Auspuffanlagen und über 1.000 Altreifen hatten die beiden Männer über Jahre gelagert", vermeldete die Polizei am Mittwoch.
Die Fahrzeuge seien zum Teil seit 20 Jahren abgemeldet gewesen und seien so alt und verwittert, "dass die gesamten Bodenbleche heruntergefallen waren und die Sitze und Lenkräder leise vor sich hin schimmelten. Auch Hornissen hatten in einem VW-Bully bereits ein neues Zuhause gefunden", bemerkten die Ermittler in ihrem Bericht.
Die Männer hingegen schätzten den Zustand etwas anders ein - sie wollten alle Fahrzeuge noch in Betrieb nehmen und verkaufen, gaben sie gegenüber der Polizei zu Protokoll. Beide müssen sich jetzt u.a. wegen des Umweltdeliktes "unerlaubter Umgang mit Abfällen" verantworten. (ng)