Im Rahmen des Forschungsschwerpunkts "Unfallfreier Straßenverkehr" ermittelt DaimlerChrysler den Sichtbedarf eines Autofahrers mit einem speziell ausgerüsteten Fahrzeug. Basis ist ein Mercedes-Benz CLK Cabriolet, das statt Frontscheibe und Verdeck ein Glaskuppeldach aus Plexiglas besitzt und damit Rundumsicht ermöglicht (s. Bild). Im Glaskuppel-Auto werden die Augenbewegungen der Testpersonen in realen Verkehrssituationen mittels eines Blickregistrierungssystems gemessen, untersucht und verglichen. Zwei digitale Kameras, die an einem Helm angebracht sind, liefern die Augenbewegungen der Probanden online an einen Rechner. Dabei filmt die eine Kamera das Auge, die andere das Umfeld. Wieviele Punkte pro Sekunde die Augen fixieren, wie lange und wo der Blick verharrt, analysieren die Forscher von DaimlerChrysler. Wohin die Blicke gehen, hängt aber nicht nur vom Fahrer und dem Umfeld ab. Die Geometrie des Fahrzeugs spielt dabei eine entscheidende Rolle. Allein die Verdeckung durch eine A-Säule beträgt bei den heutigen Pkws im Mittel zwischen neun und zwölf Grad des gesamten Sichtfeldes. Aufgabe der Entwickler sei es, das Spannungsfeld zwischen Sichtverhältnissen und Karosseriegestaltung so aufzulösen, dass Crash-Sicherheit, optimale Raumverhältnisse, Aerodynamik und Ästhetik gewährleistet seien, so DaimlerChrysler. Volvo hatte bereits auf der Detroit Motor Show Anfang des Jahres ein Safety Concept Car (SCC) mit transparenter A- und nach innen gebogener B-Säule präsentiert (vgl. ASP-News vom 18.12.2000).
Glaskuppelauto für Forschungszwecke
DaimlerChrysler-Projekt soll Sichtbedarf beim Autofahren ermitteln