Wasserstoff kann Metalle, die in der Fahrzeugtechnik verwendet werden, spröde machen. In der Folge könnten Bauteile versagen und brechen, teilte die Fraunhofer-Gesellschaft für Werkstofftechnik (IWM) mit. Um Risse und Brüche künftig auszuschließen, nehmen die Freiburger Forscher die Wasserstoffversprödung in einem neuen Labor genauer unter die Lupe. Bei Debatten um den Treibstoff der Zukunft war es in letzter Zeit ruhiger um den Wasserstoff-Antrieb geworden. Doch für viele Entwickler kommt die Fahrzeugindustrie bei der Suche nach zukunftsfähigen Antriebstechnologien aus Gründen des Umweltschutzes nicht an dem Element vorbei. Kritiker finden aktuell bei jeder Treibstoff- und Antriebsart Gegenargumente. Gegen den Wasserstoffantrieb sprachen bislang in erster Linie Sicherheitsbedenken. Übersehen wurde häufig, dass Wasserstoff für Metalle wie Stahl, Aluminium und Magnesium, die gerade in der Fahrzeug- und Energietechnik häufig verwendet werden, nicht unbedenklich ist. Neben dem Tank oder Teilen der Brennstoffzelle könnten nach IWM-Angaben auch Bauteile wie Kugellager oder Schweißnähte im Karosseriebereich betroffen sein. "In der Industrie müssen Bauteile der kombinierten Belastung durch Temperatur, Zug, Druck und Wasserstoff standhalten. Mit dem neuen Speziallabor können wir die erforderlichen Analyseverfahren zur Verfügung stellen", erläuterte Nicholas Winzer, Forscher am IWM. Die Ergebnisse aus den Labortests nutzen die Forscher für die Computersimulation, mit der sie die Versprödung in Metallen berechnen. "Durch die Kombination von Speziallabor und Simulationswerkzeugen haben wir herausgefunden, welche Werkstoffe Wasserstoff geeignet sind und wie sich Fertigungsverfahren verbessern lassen. Mit diesem Wissen können wir Unternehmen aus der Industrie unterstützen", sagte Wulf Pfeiffer, Leiter des Geschäftsfeldes Prozess- und Werkstoffbewertung am IWM. (msh)
Forschung: Wasserstoff setzt Metallen zu
Bei der Erforschung des Wasserstoff-Antriebs standen bislang insbesondere Sicherheitsaspekte im Fokus. Aktuell lenken Forscher des Fraunhofer-Instituts den Blick darauf, dass der potenzielle Treibstoff Komponenten spröde machen kann.