Im Kampf gegen den drohenden Fachkräftemangel wappnet sich der weltgrößte Autozulieferer Bosch mit der Aufstockung seiner eigenen akademischen Ausbildungsangebote. "Alle Indikatoren zeigen uns: Da passiert etwas. Und deswegen agieren wir schon seit längerem", sagte Gregor Heemann, Personalchef für den weltgrößten Bosch-Standort in Stuttgart-Feuerbach, der Nachrichtenagentur dpa. "Wir merken an Besetzungszeiten für einige Stellen, dass der Fachkräftemarkt enger wird", sagte Personalchef Gregor Heemann. Bosch werde daher die Plätze für sein Duales Studienprogramm um gut die Hälfte aufstocken. Das Unternehmen bot bislang pro Jahr 60 neue Plätze an - insgesamt 200 für die dreijährige Ausbildung. Mit der jetzt begonnenen Runde für den Studienstart Ende 2012 werden 96 Plätze vergeben. "Ein Student in der Dualen Ausbildung kostet uns über die drei Jahre etwa 70.000 Euro", sagte der Personaler. "Pro Jahr nehmen wir jetzt 36 mehr auf. Wir reden also von etwa 2,5 Millionen Euro zusätzlicher Investition - jedes Jahr." Der Ansturm ist dabei groß: "Auf die 96 neuen Plätze haben sich bisher 2200 Kandidaten beworben", sagte Heemanns Kollege Siegfried Czock, Leiter der Bosch-Abteilung für Aus- und Weiterbildung in Deutschland. Technik-Nachwuchs fehlt Das Problem: Der Technik-Nachwuchs fehlt. "Von den 2.200 Bewerbern sind 1.600 für die kaufmännischen und nur 600 für die technischen Studiengänge – also etwa zwei Drittel zu einem Drittel und damit genau umgekehrt zu unserer Bedarfssituation", sagte Czock. Schnell werde es keine Wende geben. "Das spiegelt auch grundsätzlich das Dilemma von Technikunternehmen im Lande wider." Die Bosch-Gruppe zählte zum Jahresbeginn hierzulande 114.000 Mitarbeiter, weltweit sollen es bis Ende 2011 rund 300.000 sein. Pro Jahr stellt Bosch in Deutschland bis zu 1500 Auszubildende an. Hinzu kommen 9.000 Hochschulabsolventen, davon mindestens 1.200 in Deutschland. (dpa)
Duales Studienprogramm: Bosch erhöht Ausbildungsplätze deutlich
"Wir merken an Besetzungszeiten für einige Stellen, dass der Fachkräftemarkt enger wird", sagte Personalchef Gregor Heemann. Das Problem: Der Technik-Nachwuchs fehlt.