Die Schaeffler-Gruppe hat am Dienstag ihr Übernahmeangebot für Continental in bestimmten Punkten geändert und damit verhindert, dass das Angebot möglicherweise erlischt. Dabei geht es vor allem um eine mögliche Kapitalerhöhung von Conti. In Branchenkreisen hieß es, Schaeffler habe damit einen "schweren handwerklichen Fehler" korrigiert. Kapitalmaßnahmen bezeichnete Schaeffler als unvertretbar, da sie die Interessen der Aktionäre verletzen würden. Vorstand und Aufsichtsrat von Conti seien gesetzlich verpflichtet, auf Maßnahmen zu verzichten, die lediglich der Abwehr des Angebotes dienten und den Aktionären die freie Entscheidung über die Annahme des Angebotes zu nehmen versuchten. Continental arbeitet unterdessen mit Hochdruck an einer Abwehr der drohenden Übernahme durch die Schaeffler-Gruppe. Der Conti-Aufsichtsrat soll in der kommenden Woche zu einer Krisensitzung zusammenkommen. Das Treffen sei am nächsten Mittwoch (13. August) geplant, verlautete am Dienstag aus Branchenkreisen. Dabei wolle der Vorstand mögliche Abwehrmaßnahmen erläutern. Zu den Optionen von Conti zählt neben einer Kapitalerhöhung die Suche nach einem "weißen Ritter", einem freundlich gesonnenen Großinvestor. In Branchenkreisen wurden Medienberichte bestätigt, nach denen es eine "Handvoll Interessenten" gibt. Darunter befinden sich dem "Handelsblatt" zufolge Finanzunternehmen und strategische Investoren. Laut "Financial Times Deutschland" sind auch Investoren aus der Autobranche an Conti interessiert. Ein Conti-Sprecher lehnte eine Stellungnahme dazu ab. Sonder-Hauptversammlung? Außerdem zieht Conti die Einberufung einer Sonder-Hauptversammlung in Betracht. Damit könnte man Zeit gewinnen, da sich die Annahmefrist für das Schaeffler-Angebot verlängern würde. Conti setzt zugleich auf die Schützenhilfe der BaFin. Die Finanzaufsicht untersucht derzeit die Swap-Geschäfte, mit denen sich Schaeffler Zugriff auf 36 Prozent der Aktien gesichert hat. (dpa)
Conti-Übernahme: Schaeffler ändert Angebot

Das Unternehmen hat die Offerte in bestimmten Punkten modifiziert und damit laut Experten einen "schweren handwerklichen Fehler" korrigiert. Continental arbeitet unterdessen mit Hochdruck an verschiedenen Abwehrstrategien.