Der Autozulieferer Bosch profitiert schon heute vom Megatrend Fahrzeugautomatisierung. Treiber sei der boomende Markt der Fahrerassistenz, erklärte Dirk Hoheisel, Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, in Stuttgart. Der Umsatz in diesem Geschäftsfeld lege jährlich um ein Drittel zu. "2016 werden wir mit der Fahrerassistenz die Umsatzschwelle von einer Milliarde Euro erreichen", so der Manager laut einer Mitteilung.
Nach Einschätzung von Hoheisel kommt Bosch dabei sein breites Produktportfolio zu Gute. "Wir entwickeln alles von der einzelnen Komponente bis zum Gesamtsystem." Das Spektrum reiche von Antrieb, Bremse und Lenkung über Sensorik und Navigation bis hin zur Vernetzung innerhalb und außerhalb des Autos. Der wachsende Erfolg lässt sich auch an der Mitarbeiterzahl ablesen: Rund 2.000 Entwickler arbeiten bei dem schwäbischen Konzern an der Fahrerassistenz. Das sind gut 700 mehr als noch vor zwei Jahren.
Systeme wie Spurwechsel-, Ausweich- oder Stauassistenten sind die Basis für autonomes Fahren. Die Branche erwartet, dass 2020 erste Fahrzeuge automatisch auf den Straßen unterwegs sein werden. Dafür müssen aber die rechtlichen Rahmenbedingungen mit den technischen Möglichkeiten Schritt halten. Einschränkend wirkte sich bislang etwa die Wiener Straßenverkehrskonvention von 1968 aus, wonach der Fahrer ständig die Kontrolle über das Auto hat. Eine Anpassung der Rechtsgrundlage wird aktuell diskutiert.
Als weitere Hürde gilt die Validierung. Zur Serienfreigabe eines Autopilot-Systems müssten nach gängigen Methoden mehrere Millionen Testkilometer absolviert werden. Auch hier verfolgt die Branche neue Ansätze. (rp)