BMW-Vorstandschef Norbert Reithofer hat Steuerhilfen für Elektroautos gefordert. Die Bundesregierung wolle in acht Jahren eine Million Elektrofahrzeuge auf der Straße haben. "Doch im vergangenen Jahr wurden gerade einmal 2.000 verkauft, davon 100 an Privatkunden", sagte Reithofer am Donnerstag auf der "Handelsblatt"-Jahrestagung in München. Wegen der hohen Kaufpreise für Elektroautos brauche es deshalb Anreize "zum Beispiel aus dem Steuerrecht".
In den USA bekämen Elektroautos bei den Vorgaben für den zulässigen Flottenverbrauch der Autohersteller einen Bonus. In Europa wolle die EU-Kommission den CO2-Ausstoß drastisch senken. Aber den CO2-Ausstoß der BMW-Flotte von heute 148 auf 100 Gramm zu senken, sei "eine gewaltige Herausforderung", sagte Reithofer.
BMW werde sein Angebot an Hybridautos ausbauen und Ende 2013 mit der Serienfertigung des Elektro-BMW i3 starten. Um solche Grenzwerte zu erreichen, müssten auch mittelgroße Autos mit Dreizylindermotoren ausgerüstet werden. Beim Übergang auf neue Technologien täten sich die Hersteller am schwersten, "die mit alten Technologien noch erfolgreich sind", sagte Reithofer.
"Keine Rückkehr zur D-Mark"
In einem Gespräch mit dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) hatte Reithofer zuvor vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone gewarnt. "Bei einer Rückkehr zur D-Mark hätte Deutschland mit einer massiven Aufwertung zu kämpfen, die das deutsche Exportwunder weitgehend zunichtemachen würde. Die wirtschaftlichen Folgen wären gravierend", sagte der BMW-Vorstandschef.
"Alle Länder der Euro-Zone müssen Verantwortung übernehmen, um möglichst schnell eine dauerhafte Lösung zu erreichen". Wesentliche Punkte seien dabei Haushaltsdisziplin und Strukturreformen. "Die Europäische Union kann nicht nur von Deutschland getragen werden." (dpa)
BMW: Reithofer macht Politik

Der Vorstandschef fordert Steuerhilfen für Elektroautos und warnt vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone. "Eine Rückkehr zur D-Mark würde das deutsche Exportwunder weitgehend zunichtemachen."