Der Grünen-Verkehrsexperte Anton Hofreiter findet Sprit trotz der Rekordpreise an den Zapfsäulen zu günstig. "Das Benzin ist offenbar immer noch zu billig. Man muss bei uns für den Kauf eines Liters Benzin kaum länger arbeiten als in den 50er Jahren", sagte der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, der Zeitung "Die Welt" (Donnerstag). "Nur wenn der Benzinpreis unattraktiv hoch ist, wird die Autoindustrie gezwungen sein, ihre Modelle schnell auf alternative Antriebsarten umzustellen", sagte Hofreiter. "Die jüngsten Absatzerfolge haben die Hersteller aber leider davon abgehalten." Er glaube nicht, dass im Jahr 2020 die von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) versprochenen eine Million Elektroautos fahren werden. "Im Moment sieht es eher nicht so aus." Der Rohölpreis werde weiter steigen, sagte Hofreiter der Zeitung. "Die Gefahr ist deshalb groß, dass Autofahren zum Luxus wird." Die Kälte, hohe Rohölpreise, der Konflikt mit dem Iran und ein niedriger Euro treiben die Spritpreise derzeit massiv nach oben. Zum Wochenbeginn hatten sie neue Rekordhöhen erreicht (wir berichteten). Einige Verbände fordern deshalb eine höhere Pendlerpauschale, um die Autofahrer zu entlasten. Die Regierung in Berlin blockt aber bislang ab. Bundeskartellamt kritisiert Ölkonzerne Das Bundeskartellamt kritisierte die jüngsten Anhebungen der Benzinpreise durch die Ölkonzerne erneut scharf. "Der Markt wird von fünf großen Mineralölkonzernen gemeinsam beherrscht, die sich gegenseitig wenig Wettbewerb machen", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). "In diesem Oligopol sind die Konzerne in der Lage, Preissteigerungen im Großhandel an die Benzin-Verbraucher weiterzugeben." Das Kartellamt könne verbotene Preisabsprachen zwar nicht nachweisen. Die Konzerne seien allein durch ihre "Reaktionsverbundenheit" in der Lage, den Preiswettbewerb auszuschalten. (dpa)
Benzinpreise: Grünen-Verkehrsexperte findet Sprit zu billig
"Nur wenn der Benzinpreis unattraktiv hoch ist, wird die Autoindustrie gezwungen sein, ihre Modelle schnell auf alternative Antriebsarten umzustellen", sagt Anton Hofreiter.
Schulz
Rudi Ratlos
Deka 1803
Ralf Senkmann
Köhr