Kfz-Versicherer wollen Kunden mit deutlichen Nachlässen von bis zu 27 Prozent zum Verzicht auf die freie Werkstattwahl bewegen. Das hat eine Auswertung des Vergleichsportals Check24 ergeben. Auch im Schnitt aller untersuchten Versicherer liege die Ersparnis bei Einwilligung in die Schadensteuerung noch bei zehn Prozent, hieß es in einer Mitteilung vom Montag.
Auch beim Tarifmerkmal "Wohnort" ermittelte das Vergleichportal erhebliche Unterschiede, denn viele Versicherer stützten sich nicht nur auf die vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft bestimmten Regionalklassen, sondern berechneten die Prämie postleitzahlgenau. Für die Bewohner einer durch mehrere Postleitzahlengebiete verlaufenden Straße bedeute dies u.U. signifikant unterschiedliche Beiträge, wie z.B. in der Landsberger Allee in Berlin, in der laut Check24 die Prämie für dieselbe Versicherung um bis zu 170 Euro variiert.
Auch die Zeitschrift "Finanztest" hat kürzlich den Einfluss der verschiedenen Faktoren auf den Preis einer Kfz-Versicherung genauer angeschaut. Ergebnis: Für die Kunden kann es bei einer Erweiterung des Standardrisikos schnell sehr viel teurer werden, die gewährten Nachlässe etwa bei einem eigenen Stellplatz sind hingegen eher gering. Auch für die Werkstattbindung ermittelten die Redakteure ein geringeres Einsparpotenzial (bis zu 15 Prozent) als Check24.
Der Preis einer Police kann sich im Extremfall verdoppeln, sobald ein Kind als Fahranfänger das versicherte Auto der Eltern mitnutzt, schreibt "Finanztest". Einen ähnlichen Effekt hat es, den Fahrerkreis unbestimmt zu lassen. Vielfahrer müssen im Vergleich zu Wenigfahrern mit fast doppelt so hohen Prämien zurechtkommen. Alte Autos sind in der Versicherung bis zu 40 Prozent teurer als Neuwagen. Und junge Fahrer müssen bis zu 70 Prozent mehr zahlen als 40-Jährige. (ng/dpa)
d.Buschhorn