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Druckmittel

17.06.2009 12:02 Uhr

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Lenkhelfpumpen

Probleme mit der hydraulischen Servolenkung? Nicht immer ist die Lenkhelfpumpe die Schuldige. Tipps zu Diagnose und nachfolgenden Arbeiten vom Spezialisten ZF Services.

Noch in den 1990er Jahren war längst nicht jeder Pkw mit einer Servolenkung ausgestattet. Heute ist ein Fahrzeug, egal welcher Größe, ohne dieses Komfortmerkmal nahezu unverkäuflich. Man(n) mag es bequem, vom wachsenden Anteil der Frauen am motorisierten Straßenverkehr ganz zu schweigen. Für Werkstätten und Autohäuser ergibt sich damit ein stetig größer wer-dendes Betätigungsfeld, zumal die An-sprüche an das Schwingungs- und Ge-räuschverhalten dieser Baugruppe ebenfalls steigen. Modernen Fahrzeugen mit besonders leisen Motoren sei Dank.

Flügelzellen-/Radialkolbenpumpen

Geht es um konventionelle mechanisch-hydraulisch arbeitende Lenkhelfpumpen, unterscheidet man Flügelzellen- und Radialkolbenpumpen. In manchen Fällen ist die Lenkhelfpumpe auch als so genannte Tandempumpe ausgeführt und bedient ein zweites Drucksystem, beispielsweise eine hydraulisch arbeitende Fahrwerkfederung. In jüngeren Fahrzeugkonstruktionen kommen vermehrt elektrisch-hydraulisch arbeitende Lenkhelfpumpen zum Einsatz. Statt des mechanischen und permanenten Antriebs über den Riementrieb des Motors erfolgt hier ein elektrischer und selektiver Antrieb der Lenkhelfpumpe, die jedoch noch immer eine Hydraulik mit Druck versorgt. Als Alternative hierzu gilt die rein elektromotorische Lenkkraftunterstützung. Als typisches Beispiel einer elektrisch-hydraulisch arbeitenden Lenkhelfpumpe gilt der aktuelle Mini. Das Powerpack genannte System trägt seinen Teil zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs bei, indem der Pumpenmotor nur dann anläuft, wenn tatsächlich eine Unterstützung nötig ist, beispielsweise beim Einparken.

Obwohl auf die Fahrzeuglebensdauer ausgelegt, „können neben alters- und ver-schleißbedingten Ausfällen auch Verschmutzungen im Hydrauliksystem den Pumpen den Garaus machen“, wie es Stefan Alexandridis von ZF Services formuliert. Von asp nach zwar professionellen, aber mit einfachen Mitteln durchführbaren Diagnosen be-fragt, antwortet der Servolenkungsspezialist: „Es gilt zu prüfen, ob während der Fahrt Auffälligkeiten auftreten. Ist der Geradeauslauf einwandfrei, ebenso die Kurvenfahrt, oder zeigt sich in Rechts- und Linkskurven unterschiedliches Verhalten? Ist das Lenksystem schwergängig, verursacht es Geräusche? Sind am Lenkrad Vibrationen spürbar, steht das Lenkrad bei Geradeausfahrt in Mittelstellung?“

Prüfung auf Spiel und Dichtheit

Stefan Alexandridis weiter: „Bei stationärer Diagnose ist es günstig, die Vorderräder zu entlasten. So können die Räder locker von Lenkanschlag zu Lenkanschlag bewegt werden. Dabei sollte auf übermäßiges Spiel aller Gelenke und Übertragungsteile (Spurstangen) geachtet werden, ebenso auf Dichtheit aller Leitungen und Anschlüsse des hydraulischen Systems. Durch Unfall oder unsanften Bordsteinkontakt verbogene Teile fallen Fachleuten sofort auf. Auch hier auf ungewöhnliche Geräusche achten und diese lokal ein-grenzen“, so seine Empfehlung.

Ausgebaute und womöglich zerlegte Pumpen sind ein Fall für die Fachleute des Pumpenherstellers. ZF Services kann die Pumpen im ZF-Werk Schwäbisch Gmünd einschließlich Druckleistung professionell prüfen lassen und anhand von Datenblättern erkennen, ob die Pumpen bereits ihre Verschleißgrenze erreicht haben.

Diagnosetipps vom Fachmann

Diese vier Diagnosetipps stammen ebenfalls von Stefan Alexandridis:

Sollte die Pumpe defekt sein, ist die Sachlage klar: Das Teil muss definitiv erneuert werden.

Kniffliger ist die Situation, wenn das Lenksystem durch seltsame Geräusche auffällt. Manchmal wird die Pumpe gewechselt, obwohl die Geräuschquelle andernorts zu suchen ist, zum Bei-spiel bei Schläuchen oder Leitungen, die in einigen Fällen auch Geräusche erzeugen können.

Bei der Erneuerung von Lenkhelfpumpen oder auch Lenkgetrieben extrem wichtig ist Sauberkeit, und das sowohl beim Einbau der Teile oder Baugruppen als auch beim Spülen des Systems.

Nach der Erneuerung von Teilen oder Baugruppen muss das Hydrauliksystem gewissenhaft entlüftet werden.

Bleibt die Frage nach unmittelbarer Unterstützung und Trainings zum Thema Ser-volenkung. Stefan Alexandridis: „Unsere technische Hotline beantwortet Fragen zu allen Produktgruppen, die ZF Services anbietet und damit auch zu Lenkhelfpumpen. Darüber hinaus bieten wir in Zusammenarbeit mit dem Großhandel auch Schulungen für Werkstätten und Auto-häuser an. Sie beinhalten stets die Kombination aus Theorie und Praxis, werden aber individuell abgesprochen. Für schwierige konstruktive Fragen ist der nächstgelegene Standort der Sales & Service Organisation (SSO) zuständig.“ Peter Diehl

Hydrauliköl

Mangelware?

Nicht jeder Ölanbieter hat auch Hydrauliköle für Servolenkungen im Produktions- oder zumindest im Handelsprogramm. Der im Vergleich zu Motoröl deutlich geringere Bedarf in Werkstätten und Autohäusern sowie der so gut wie nicht vorhandene Bedarf bei Endverbrauchern können die Gründe hierfür sein. Einer der wenigen Anbieter von Hydraulikölen ist Pentosin (www.pentosin.de). Das vor 82 Jahren in Hamburg als Hersteller veterinärmedizinischer Produkte gegründete Unternehmen mit heutigem Sitz in Wedel sowie Produktionsstätten in Wedel und Dormagen produziert und vertreibt drei verschiedene Hydrauliköle: CHF 202, ein teilsynthetisches Öl mit Freigaben von Ford, GM/Opel, Porsche, Volvo und VW sowie CHF 11S, ein vollsynthetisches Öl mit Freigaben von Bentley, BMW, Fendt, Ford, Daimler, GM/Opel, MAN (M 3289), Porsche, Saab, Volvo und ZF (alles Herstellerangaben). Hinzu kommt LHM+, ein Hydrauliköl auf Mineralölbasis, laut Hersteller jedoch thermisch sehr stabil, speziell entwickelt für die PSA-Gruppe (Peugeot und Citroën).

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