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Lacktrends: Bunt im Kommen

18.02.2016 11:00 Uhr

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Ein Blick über Deutschlands Parkplätze zeigt meist ein tristes Bild. Es dominieren Farben, die in der Farblehre eigentlich gar keine sind. Weiß ist die derzeit in Europa meistgekaufte Farbe bei den Neuzulassungen (29 %), gefolgt von Schwarz (21 %) und Grau (15 %). Das einst so beliebte Silber hat stark verloren (12 %) und kommt nur noch auf den vierten Platz. Dies ist das Ergebnis der 63. Ausgabe des Jahresberichts "Globale Studie der beliebtesten Autofarben 2015" von Axalta Coating Systems, den der Lackhersteller jetzt veröffentlichte. Auch weltweit gesehen hält Weiß die Spitzenposition und ist zum fünften Mal in Folge die beliebteste Autofarbe auf dem Globus. Allein in China werden 50 Prozent aller Neuwagen in diesem Farbton ausgeliefert. "Bereits seit 1953 sind die Daten, die Axalta über die Beliebtheit der Autofarben erhebt, ein wichtiger Bestandteil der Partnerschaft mit den Fahrzeugherstellern. Sie ermöglichen es, die Design- und Farbtonpräferenzen der Kundinnen und Kunden in den kommenden Jahren vorherzusagen", sagt Elke Dirks, OEM Colour Designerin für Axalta in EMEA.

Europa macht blau

Dirks fährt fort: "Axaltas Prognosen-Team erforscht die zu erwartenden Farbtrends der Zukunft. Die neue Generation weltweiter Automobilfarben wird eine breite Farbpalette umfassen; mit hochchromatischen, leuchtenden Rottönen und intensiven Blautönen. Nischenfarben in einzigartigen Eisblau-, Grün- und Goldtönen sind auf kleineren Fahrzeugen zu erwarten. Zunehmend beliebter werden auch warme, erdige Varianten von Grün, Bronze, Rot und Beige. Letztendlich sind auch kühle Töne wie Weiß, Grau und Schwarz weiterhin gefragt." So ist Schwarz in keiner anderen Region beliebter als in Europa und hat einen konstanten Marktanteil von 21 Prozent. Insbesondere luxuriös wirkende, funkelnde Schwarztöne sind vor allem in den oberen Fahrzeugsegmenten gefragt. Als gefragteste chromatische Farbe in Europa hat sich Blau etabliert. Neun Prozent aller Neuwagen werden in diesem Farbton ausgeliefert, dabei ist die Nachfrage nach "sportlichen" mittelblauen Tönen besonders groß. Dies bestätigen auch die Farbdesigner des Unternehmensbereichs "Coatings" bei BASF, die ihre Farbtrends für die Automobilindustrie in einer jährlichen Trendkollektion zusammenfassen. Bei der Analyse werden gesellschaftliche Strömungen und regionale Besonderheiten ausgewertet, diskutiert und in Farbwelten übertragen. So kommen auch die BASF-Experten zum Schluss, dass in den kommenden Jahren Blautöne, die durch digitale Technologien geprägt sind und eine technische Anmutung unterstützen, eine wichtige Rolle in Europa einnehmen werden. Darüber hinaus sehen sie kräftige Rot- und Orangetöne, aber auch schwarzblaue Farbnuancen, die in neuer Ausprägung auf dem Markt erscheinen werden.

Mehr Effekte

Um das Farbspektrum auf dem europäischen Automobilmarkt zu erweitern und ungewöhnliche Wirkungen zu erzielen, werden künftig vermehrt Effekte eingesetzt. XSpark, ein Effektlack von BASF, der bereits mit dem Red Dot einen der wichtigsten Designpreise der Welt erhalten hat, lässt den Lack besonders hochwertig und elegant wirken. Feinste Glaspartikel reflektieren je nach Einfall das Licht und sorgen für ein ausgeprägtes Funkeln. Besonders bei Modellen im Oberklassensegment entsteht so eine homogene, Formen unterstützende Oberfläche. Auch aus der Axalta-Studie geht hervor, dass es den Wunsch nach individuellen, exklusiven Farbtönen oder auch für mehrfarbige Kontrastlackierungen gibt. So erfreuen sich dreischichtige Perlmutt-Lackierungen, eingefärbte Klarlacke oder auch Glasflakes-enthaltende Klar- bzw. Basislacke wachsender Beliebtheit. Bei den Lackoberflächen geht die Nachfrage deutlich in Richtung pflegeleichter, kratzbeständiger Klarlacksysteme. Diese sorgen dafür, dass der Lack seine Brillanz lange erhält. Durch die Verbindung von anorganischen "harten" und organischen "weichen" Stoffen ist beispielsweise der Klarlack iGloss von BASF besonders resistent gegenüber Mikrokratzern, die zum Beispiel in Waschanlagen entstehen und den Lack stumpf wirken lassen.

Reparatur in Grenzen

Der Reparatur dieser Effekt- bzw. Sonderlacke sind Grenzen gesetzt. Je nach Sonderlackierung ist, im günstigsten Fall, eine Farbangleichung an das angrenzende Teil ausreichend - es kann aber auch eine Komplettlackierung der Seite oder des gesamten Fahrzeugs notwendig werden. Für eine erfolgreiche Reparatur ist es unabdingbar, die Empfehlungen der Lackhersteller zu befolgen. In den meisten Fällen handelt es sich um die Instandsetzung von Kotflügelschäden oder Vorderwägen. Bei Effektlacken, wie Metallic,- Perlmutt- oder eingefärbten Klarlacken können sich versierte Lackierer mit einer Farbangleichung an die angrenzenden Teile behelfen. Wichtig ist es darauf zu achten, dass bei einer Reparatur dieser Effektlacke ausreichend Platz zur Einlackierung vorhanden ist. Eine Kleinstschadenreparatur (Spot Repair) ist bei solchen Sonderlackierungen meist nicht möglich.

Digitale Farbtonidentifikation

Zur Farbtonidentifikation greifen Lackhersteller wie Axalta tief in die digitale Trickkiste. Jede der drei Axalta-Reparaturlackmarken Cromax, Spies Hecker und Standox bietet die Möglichkeit auf zwei verschiedene Typen von digitalen Farbtonmessgeräten zurückzugreifen, denen wiederum eine Farbtonformel-Datenbank zur Verfügung steht, die ca. 250.000 Farbtöne umfasst. Diese digitalen Farbtonmessgeräte messen den Farbton der Originallackierung in der Nähe des Schadens aus drei Winkeln. Die Geräte der 2. Generation erfassen sowohl Farbtöne als auch Effekte mittels eingebauter Digitalkamera. Für alle Modelle gilt: Wird das Gerät mit dem Computer verbunden, ermittelt die Farbtonsoftware aus den Messergebnissen die passende Farbtonformel. Weicht der ermittelte Farbton von den Standardformeln ab, kann die Farbtonsoftware die Formel automatisch anpassen. Die Messungen werden anschließend mittels PC-System der jeweiligen Reparaturlackmarke ausgewertet. Generell gibt es für alle derzeit gebräuchlichen (Sonder-)Lacke einen Reparaturleitfaden.

Mehr zum Thema Lackreparatur, Polier- und Schleifmittel sowie Pflegeprodukte erfahren Sie in einer der nächsten Ausgaben der asp.

Kurzfassung

Die Lackhersteller Axalta und BASF präsentieren aktuelle und kommende Lacktrends, wie Effektlacke mit Glaspartikeln. Die machen Reparaturlackierungen aufwändiger und Spot Repair sogar oft unmöglich.

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