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Fahrbericht MAN TGE: Das Polster macht‘s

09.10.2017 09:50 Uhr
MAN bringt mit dem TGE seine Version des VW Crafter auf den Markt.
© Foto: MAN

Der VW Crafter und MAN TGE sind fast eineiige Zwillinge. Und doch gibt es ein paar Unterschiede.

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Mit dem Transporter TGE hat MAN sein Angebot nach unten abgerundet und ist ähnlich wie der Wettbewerber Mercedes zum Full-Range-Anbieter geworden. Neben Lkw und Bussen bietet das zum VW-Konzern gehörende Unternehmen seit April auch Fahrzeuge für kleinere Lasten an. Zwischen 3,0 und 5,5 Tonnen beträgt die erlaubte Zuladung der TGE-Modelle. Bis zu 3,5 Tonnen können an den Haken genommen werden, so dass das zulässige Gesamtgewicht maximal acht Tonnen beträgt. Der TGE läuft im polnischen Werk Wrzesnia mit seinem Bruder und Genspender VW Crafter vom Band. Von den dort angestrebten 100.000 Einheiten pro Jahr sollen 20.000 das prägnante MAN-Löwen-Logo tragen.

Also von 0 auf 20.000: Bei MAN gibt man sich optimistisch. "Das Feedback der Truck- und Bus-Kundschaft ist groß", so der Van-Produktchef Martin Imhoff. "Viele Kunden wollen ihren Fuhrpark aus einer Hand", erläutert Imhoff weiter und verweist zudem auf den bereits bestehenden Kundenservice, der auf die Bedürfnisse der Logistikbranche unter anderem mit schnellen Wartungen und Reparaturen, Ersatzwagenbereitstellung oder Einrechnungsgeschäft ausgerichtet ist. Kunden des TGE profitieren von diesem Servicenetz. Ab nächstes Jahr wird auch der Telematikdienst Rio für den Transporter standardmäßig zur Verfügung stehen. Als weiteren Pluspunkt sieht Imhoff die Möglich, ab Werk fertig konfigurierte Aufbaulösungen zu ordern. Der Kunde kann so ein für seine Branchenzwecke optimiertes Fahrzeug bestellen – er muss sich selbst nicht mit den Feinheiten und der Vielfalt der Ausstattungsmerkmale beschäftigen.

Und wenn es einmal besonders schnell gehen muss: Das Unternehmen wird einen Pool von Fahrzeugen mit Aufbaulösungen vorrätig halten – darunter Abrollkipper, Kranfahrzeuge, Frischdienst-Kastenwagen und Kipper – die innerhalb von 48 Stunden an den Kunden ausgeliefert werden können.

Verglaster Kombi als Shuttle-Fahrzeug

Dass man sich nicht nur als VW-Anhängsel versteht, zeigt der von MAN angebotene neunsitzige Bus. Da der offizielle Serienbus erst nächstes Jahr auf den Markt kommt, hat die hausinterne Abteilung BMC (Bus Modification Center) schon einmal vorgelegt. Normalerweise auf exklusive Sonderfahrzeuge wie Teambusse für Fußballvereine oder Tourbusse für Popstars spezialisiert, hat sie nun einen verglasten Kombi als Shuttle-Fahrzeug als Sonderfahrzeug für Taxi-Unternehmen und Limousinen-Dienste modifiziert und ins Portfolio aufgenommen.

Mögen sich Volkswagen-Nutzfahrzeuge und MAN auch bei Service und Vertrieb unterscheiden, die Unterschiede zwischen TGE und Crafter sind marginal. Abgesehen vom MAN-Löwen, der sich an der Front, am Heck sowie auf dem Lenkrad statt dem VW-Emblem zeigt, muss man schon genau hinschauen, um Unterschiede zu entdecken. So erkennt man erst beim zweiten Blick, dass die Lichtgrafik der Frontleuchten etwas anders gestaltet wurde. Die Stoffbezüge der Sitze unterscheiden sich ebenfalls: Sie sind dieselben, die in MAN-Lkw zum Einsatz kommen. Fahrer sollen sowohl im großen als auch im kleinen Transporter das gleiche Sitz-Stoff-Gefühl haben.



Ansonsten gibt es den TGE wie den Crafter als Kastenwagen, verglasten Kombi oder als Fahrgestell mit Einzel- und Doppelkabine. Die Modellvarianten sind mit zwei Radständen (3,64 und 4,49 Meter), drei Dachhöhen (2,34 Meter, 2,58 Meter und 2,80 Meter) sowie drei Fahrzeuglängen (5,98 Meter, 6,83 Meter und 7,39 Meter) lieferbar. Maximal 18,4 Kubikmeter Ladevolumen ist möglich. Vier 2,0-Liter-Diesel mit 75 kW / 102 PS, 90 kW / 122 PS, 103 kW / 140 PS und 130 kW / 177 PS stehen zur Wahl, dazu Front-, Heck- oder Allradantrieb. Ab Werk ist ein Sechsgang-Getriebe Standard, eine Achtgang-Automatik ist alternativ erhältlich.

Brot und Butterfahrzeug ist auch bei MAN der Kasten mit Standardlänge und –höhe in Kombination mit dem 140 PS-Aggregat und drei Tonnen Nutzlast. Mindestens 28.580 Euro netto / 34.300 Euro brutto werden so fällig. Der typische Lieferwagen fährt sich Pkw ähnlich. Die Lenkung ist direkt, das Fahrwerk recht kommod, außerdem fällt der niedrige Geräuschpegel positiv aus. Das Triebwerk zeigt sich dank seiner 340 Nm durchzugsstark und macht auch auf der Autobahn eine gute Figur. Für Einsatzgebiete abseits schneller Autobahnfahrten kommt auch das Basistriebwerk in Betracht. Mit 102 PS und 300 Nm ist man im Stadtverkehr und im ländlichen Bereich gut gerüstet. Ab 26.900 Euro netto / 32.300 Euro brutto startet hier die Preisliste.

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