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80 Jahre Autobahn: "Jeben Se Jas"

06.08.2012 11:09 Uhr
Trieb die "Nur-Autostraßen" in Deutschland voran: Konrad Adenauer

Dass Hitler mit dem Bau von Autobahnen Hunderttausende Arbeitslose von der Straße geholt habe, ist vielleicht die langlebigste Nazi-Legende. In Wahrheit wurde die erste Autobahn schon 1932 eröffnet. Von jemand ganz anderem.

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Nicht alle Einfälle des passionierten Erfinders Konrad Adenauer haben sich durchgesetzt. So spricht heute niemand mehr von seinem beleuchteten Stopfei oder dem elektrischen Insektentöter. Doch mit ein wenig Wohlwollen kann man den ersten Bundeskanzler als Erfinder der Autobahn bezeichnen. Vor 80 Jahren, am 6. August 1932, eröffnete er als Kölner Oberbürgermeister die erste deutsche Autobahn, die heutige A555. "So werden die Straßen der Zukunft aussehen", prophezeite er - und behielt recht.

Mit dem Bau der deutschen Autobahnen ist im öffentlichen Bewusstsein bis heute ein anderer Name verbunden. Dass Adolf Hitler auf diese Weise Hunderttausende Arbeitslose von der Straße geholt habe, ist vielleicht die langlebigste Nazi-Legende. Propagandaminister Joseph Goebbels pflegte zu behaupten, dass dem Führer die geniale Idee mit den Autobahnen schon während seiner Haftzeit nach dem misslungenen Putsch von 1923 gekommen sei. Da "schlug er die Karte unseres Vaterlandes auf seinen Knien auseinander und zeichnete in sie hinein seine Reichsautobahnen".

In Wahrheit waren die Nazis bis zur Machtübernahme ausgesprochene Autobahn-Gegner. So wie die meisten Parteien. In der Weimarer Republik war es nahezu Konsens, dass reine Autostraßen als purer Luxus für die oberen Zehntausend zu betrachten seien. Für normale Leute war ein Automobil schließlich unerschwinglich. Wieso sollte der Staat da hingehen und Unsummen für ein Straßennetz verpulvern? Man konnte schließlich Bahn fahren.

Oberbürgermeister Adenauer sah es anders. Erstens hatte er ein Faible für schnelle Autos - später als Kanzler spornte er seinen Chauffeur immer wieder mit den Worten an: "Jeben Se Jas!" - und zum zweiten war zwischen Köln und Bonn wirklich die Hölle los. Die alte Landstraße zwischen den beiden rheinischen Städten galt als die am stärksten befahrene des ganzen Deutschen Reiches - regelmäßig gab es Tote. Deshalb regte Adenauer eine "Nur-Autostraße" an, auf der Fußgänger und Radler ebenso verboten sein sollten wie das "Treiben und Führen von Tieren".

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