Moderne Opazimeter, die in Werkstätten für die Diesel-AU eingesetzt werden, können den Trübungswert k heute mit einer Genauigkeit bis zu 0,1 m-1 erfassen. Seit längerem ist absehbar, dass diese Auflösung für künftige Fahrzeuggenerationen (nach den Normen Euro 5/Euro6/etc.) an seine Grenzen stoßen wird. Die Werkstattausrüster mussten daher eine neue, empfindlichere Messtechnik für den Werkstatteinsatz entwickeln. Unter vielen möglichen Optionen setzte sich schließlich das Laser-Streulicht-Messverfahren durch, weil es zugleich als hochpräzise und robust gilt.
Um diese Messtechnik allerdings im Rahmen der AU einsetzen zu können, bedarf es einer Bauartzulassung seitens der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB). Denn die Durchführung der AU ist eine hoheitliche Aufgabe, welche nur mit zugelassenen Messgeräten durchgeführt werden darf.
Um die Grundlagen für eine Bauartzulassung für die Partikelmessung zu schaffen, haben die PTB und der ASA-Verband im Jahr 2010 das Projekt Partikelmessung gestartet. Ein wesentliches Ziel dieses Forschungsprojekts war es, die Korrelation zwischen Abgastrübung und Partikelmassendichte zu ermitteln, um die Vergleichbarkeit zwischen zwei unterschiedlichen physikalischen Messmethoden wie dem Opazimeter und Laser-Streulicht-Messverfahren herstellen zu können.
Dazu musste zunächst eine weltweit bisher einmalige Prüfanlage entwickelt werden, mit welcher sich die verschiedenen Messprinzipien unter reproduzierbaren Bedingungen hochgenau vergleichen lassen. An den Kosten in Höhe von 300.000 Euro haben sich die Mitglieder des ASA-Fachbereichs Diagnose, sowie der ASA-Verband mit 50 Prozent beteiligt. Die restlichen 50 Prozent der Kosten hat die PTB übernommen, welche das neu entstandene Labor inzwischen technisch noch weiter entwickelt hat.
Vorstellung der Projektergebnisse
Das Projekt Partikeldiagnostik hat eindeutig bewiesen, dass die Partikelmessgeräte unter allen Bedingungen eine sehr gute Korrelation zur Rauchgastrübung erzielen. Die Ergebnisse des Projekts Partikeldiagnostik wurden jetzt gemeinsam von der PTB und dem ASA-Verband im Rahmen der Abschlussveranstaltung in Braunschweig vorgestellt. Verglichen mit den ersten Werkstatt-Opazimetern, wie sie 1993 bei Einführung der ursprünglichen Diesel-AU zum Einsatz kamen, bieten die Partikelmessgeräte eine bis zu 100-fach höhere Empfindlichkeit. Damit lassen sich auch geringste Konzentrationen feinster Partikel messen.
Es startet nun eine auf 15 Monate angelegte Phase, in der die für die Bauartzulassung noch offenen und nicht vom Forschungsprojekt abgedeckten Fragen geklärt werden sollen. Dazu zählt die Eichfähigkeit der Geräte, die Verschmutzungsanzeige und die Reinigung der Messtechnik. Für diese Fragen gibt es bereits Lösungsansätze seitens der Gerätehersteller, welche jetzt überprüft werden. Sobald die Bauartzulassung der Streulichtgeräte erreicht ist, erfolgt deren Markteinführung. Derzeit sind dafür von AVL Ditest, Bosch, Saxon-Junkalor und MAHA Partikelmessgeräte angemeldet. (re)