Reifenmontage: Nie ohne Ventilkappe

19.12.2025 10:18 Uhr | Lesezeit: 2 min
Unscheinbares Teil, große Wirkung: die Ventilkappe.
© Foto: Adobe Stock/BLKstudio

Bei der Reifenmontage sollte besonderes Augenmerk auf die Auswahl und die Montage von Ventil und Ventilkappe gelegt werden. Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) hat dazu einen Leitfaden erstellt.

Bei der Reifenmontage werden zwei Bauteile besonders wenig beachtet: Die Rede ist von Ventil und Ventilkappe. Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) hat dazu einen Leitfaden erstellt, was bei der Auswahl und Montage von Ventil und Ventilkappe beachtet werden muss.

Bei der der Montage schlauchloser Reifen sollten Gummi- und Snap-In-Ventile bei jedem Reifenwechsel und bei sichtbaren Alterungsrissen erneuert werden. Dies gilt auch für Snap-In-RD KS-Ventile. Bei Schraubventilen sollten die Gummi-Dichtungen erneuert werden. Bei RDKS-Schraubventilen sollte ein sogenanntes Service-Kit verwendet werden, das meist aus Dichtungen, Überwurfmutter, Ventileinsatz und -kappe besteht. Snap-In-Ventile für Pkw sind bis zu einem Druckbereich von 4,5 bar einsetzbar, nur die Varianten für Nutzfahrzeuge (Ausführung V3.23.1 und V3.23.2) sind bis 5,5 bar verwendbar. Für höhere Einsatzdrücke müssen entsprechende Metall-Schraubventile oder speziell zugelassene Varianten verwendet werden. 

Korrektes Anzugsdrehmoment 

Snap-In-Ventile sollten nur bis zu einer Maximal-Geschwindigkeit von 210 Kilometer pro Stunde eingesetzt werden. Bei höheren Geschwindigkeiten sollte die Fliehkraft-bedingte Ventilhals-Biegung auf einen Winkel von 25 Grad begrenzt werden: Bei Stahlrädern durch einen Metallbügel in der Radkappe, bei Leichtmetallrädern durch die Ventilbohrung. Ansonsten sollten Metall-Ventile verwendet werden. 

Bei Schraubventilen und RDKS-Ventilen ist auf das korrekte Anzugsdrehmoment der Ventil- und Sensorverschraubung zu achten. Dabei sollte der richtige Ventiltyp verwendet werden: Generell darf ein Ventil inklusive der Ventilkappe nie aus der Radkontur (Höhe des Felgenhorns) herausragen, da sonst die Gefahr des Abscherens besteht, beispielsweise bei Kontakt mit dem Bordstein. Beim Einsatz von Stahlrädern sollte zudem abgeklärt werden, ob Radzierkappen (mit einem Bügel zur Ventilabstützung) eingesetzt werden, was Auswirkungen auf die Ventilausführung und -länge hat. Diese muss das Überprüfen und eine Korrektur des Reifenfülldruckes ermöglichen. Bei Leichtmetall-Ventilen sollten nur vernickelte Ventileinsätze und Kunststoff-Ventilkappen verwenden, um Kontaktkorrosion zu verhindern.

Eine Ventilkappe mit integrierter Dichtung schützt nicht nur den Ventileinsatz vor Ver schmutzungen, die zu Undichtigkeiten führen können, sondern bildet genau in diesen Fällen eine zusätzliche Sicherheit vor einem Luftverlust des Reifens. Schwere Zierkappen aus Metall oder auch große Kunststoffkappen ohne Dichtung sollten nicht verwendet werden. Das hohe Gewicht kann zu einer Zusatzbelastung des Ventils (Abwinkeln durch Fliehkraft) führen. Auch zu große Abmessungen vergrößern die Gefahr des Abscherens des Ventils. Dies gilt auch für aufschraubbare RDKS-Sensoren.


Tipps bei der Ventilauswahl und -montage

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