AHS Prüftechnik
Der Werkstattausrüster AHS Prüftechnik bietet ein breites Spektrum an Prüfständen und Prüfstraßen an. Mit Eigenentwicklungen und Engagement setzt sich das Unternehmen für die Novellierung der Bremsprüfung ein.
Zu den grundlegenden Prüfungen, welche eine Werkstatt ausführen können muss, zählt die Bremsprüfung. Schließlich ist die Bremsanlage das wichtigste aktive Sicherheitssystem eines Fahrzeugs. Wie die Bremsprüfung technisch durchgeführt wird, ist in Deutschland in einer Richtlinie geregelt, welche auch für die Bremsprüfung im Rahmen der Hauptuntersuchung gilt. Wie die Messwerte der Bremsprüfung erfasst und weiterverarbeitet werden, ist im Prinzip jeder Werkstatt überlassen. So genügt als Mindestausstattung ein Prüfstand, welcher nur die Bremskräfte für jedes Rad einzeln erfasst und anzeigt. Wichtig für die Beurteilung der Messwerte ist neben den absoluten Werten die Differenz zwischen den Messwerten der Bremsen einer Achse. Diese darf nicht größer als 25 Prozent sein. Das Einstiegsmodell von AHS, der Brems-prüfstand Multiflex Easy New 05, erfüllt exakt diese Anforderungen. So ein Prüfstand macht zum Beispiel Sinn in einer Werkstatt, wenn der Prüfstand für Diagnosearbeiten an der Bremsanlage oder zur Reparaturerfolgskontrolle eingesetzt wird. Wird ein Prüfstand für die Durchführung einer Eingangsprüfung im Rahmen der Annahme und zur Durchführung der Hauptuntersuchung eingesetzt, so empfiehlt sich zum Beispiel die Verwendung des besser ausgestatteten AHS Multiflex Tec New 06. Dieser Prüfstand zeigt die Differenz zwischen den Messergebnissen beider Seiten digital und optional auch weitere Informationen einer kompletten Prüfstraße an.
Ausbaufähig zur Prüfstraße
Alle Multiflex-Prüfstände für Pkw und Transporter sind in der Einstiegsvariante Easy- und der professioneller ausgestatteten Tec-Version lieferbar. Jeder AHS-Bremsprüfstand lässt sich zu einer Prüfstraße mit Fahrwerkstester und Spur-prüfplatte erweitern. Allerdings sollten die Prüfergebnisse eines Prüfstraßendurchlaufs an einen PC gesendet werden, welcher die Daten sammelt, richtig zu- ordnet und grafisch aufbereitet. AHS bietet dafür seine Prüfstandssoftware Picaro III an. Die jüngste Generation der AHS-Prüfstände verfügt serienmäßig über eine CAN-Vernetzung und eine Schnittstelle für den PC-Anschluss. Mit der Software Picaro III lassen sich die Messwerte auch für spätere Vergleiche abspeichern.
AHS bietet seinen Kunden zu seinen Prüfständen darüber hinaus eine Vielzahl an Optionen an. Auf diese Weise lassen sich jeder Prüfstand und jede Prüfstraße exakt auf die Anfor-derungen einer Werk- statt anpassen. So sind mehrere Schrank -Varianten für den PC lieferbar, kann ein Prüfstand optional in zwei Richtungen ge- nutzt werden und sind Überflurversionen realisierbar. Auf Wunsch liefert AHS eine Fernbedienung, mit welcher der Prüfstand von Hand gesteuert werden kann, statt des sonst üblichen automatischen Prüfablaufs. Mit der Fernbedienung ist es auch möglich, im Zuge der Fehlersuche an einem Auto nur eine Seite des Rollensatzes anzutreiben.
Bei den Rollensätzen bietet AHS eine beachtliche Auswahl. So sind diese von der einfachsten Pkw-Version mit einer Überfahrlast von 3.000 kg und zwei 2,5 kw-Elektromotoren, einer Überfahrlast von 4.000 kg und zwei 4,6 kw-Elektromotoren bis zu Lkw-Bremsprüfständen mit einer Überfahrlast von 16.000 kg und zwei 11 kw-Motoren lieferbar. Weil AHS seine Prüfstände mit hoher Fertigungstiefe ausschließlich in seinen Werken in Delmenhorst und Wildau fertigt, sind auch Sondergrößen der Rollenprüfstände realisierbar. So passen die modernen Prüfstände mit ihrer komfortablen Prüfbreite von 2.320 mm zum Beispiel oft nicht in alte Fundamente. Für solche Fälle bietet AHS Rollensätze mit einer maximalen Prüfbreite von 1.980 mm an. Und wenn eine Werkstatt auch Wohnwagen prüfen will, genügt die Standardbreite der Rollensätze nicht. Dann kann AHS einen Rollensatz mit einer Prüfbreite von maximal 2.660 mm anbieten. In diesem Zusammenhang empfiehlt sich die Wahl des Prüfstandsmodells Multiflex New 04/08, welcher über eine zweigeteilte Anzeigeskala verfügt, um auch Bremskräfte bis zu 8 kN anzeigen zu können. Alle Rollensätze sind mit Achslastwagen lieferbar. Optional verfügbar ist für die Lkw-Rollensätze eine pneumatische Heraushebevorrichtung für den Rollensatz. Dies wird bei Nutzfahrzeugen eingesetzt, um zur Verbesserung der Bremswerte einer Achse den Anpressdruck zu erhöhen.
Varioflex-Prüfstände für Lkw
Die Rollenbremsprüfstände für Pkw und Lkw tragen den Namen Varioflex und werden ebenfalls in den Versionen Easy und Tec angeboten. Beim Varioflex ist die Kombinations- und Optionsauswahl umfangreich, um den speziellen Anforderungen von Nutzfahrzeugwerkstätten gerecht zu werden. So sind geteilte Rollensätze, Grubensicherungen, Gelenkspieltester und Spezialausrüstungen für die Durchführung der Sicherheitsprüfung (SP) auf Wunsch lieferbar.
Schon seit längerem wird über eine Überarbeitung der Bremsenprüfrichtlinie für Personenwagen diskutiert. So sind in den vergangenen Jahren zunehmend mehr Fahrzeugmodelle auf den Markt gekommen, welche mit einer elektrischen Feststellbremse ausgerüstet sind. Manche dieser Feststellbremsen lassen sich mit der bestehenden Prüftechnik nicht prüfen. Außerdem wird die Bremsprüfung in einigen europäischen Ländern bereits nach fortschrittlicheren Methoden durchgeführt als in Deutschland. Dabei wird nicht einfach die absolute Bremskraft pro Rad gemessen, sondern die Pedalaufstandskraft und die Fahrzeugmasse be- rücksichtigt. Dazu wird in der Praxis mit Hilfe eines Pedalkraftmessers auf dem Bremsprüfstand die Pedalaufstandskraft gemessen, welche zum Erreichen der maximalen Bremskraft an der Vorderachse erforderlich ist. Anschließend wird das Fahrzeug mit der Hinterachse in den Prüfstand gefahren. Nun wird bis zum Erreichen der zuerst erreichten Pedalaufstandskraft gebremst. Die dabei gemessenen Bremskraftwerte werden festgehalten. Die Summe aller vier Bremskraftwerte muss 58 Prozent der zulässigen Gesamtfahrzeugmasse entsprechen, dann ist die Prüfung bestanden. Dieses Prozedur liegt den zuständigen europäischen Gremien in Form einer novellierten Bremsenprüfrichtlinie zur Prüfung vor. Wenn diese Richtlinie genehmigt wird, haben die Prüfstandsbetreiber zehn Jahre Zeit, ihre Prüfstände entsprechend umzurüsten. Bei AHS ist man schon auf eine Änderung der Bremsenprüfrichtlinie vorbereitet, schließlich werden die AHS-Prüfstände auch in Länder geliefert, welche schon lange die Pedalkraftmessung einsetzen. Doch bei AHS hat man das Verfahren noch ver-feinert, um einige Bedienungsschwächen auszugleichen. So sind die üblichen Pedalkraftmesser so aufgebaut, dass sie der Anwender wie einen Schneeschuh unter seinen Arbeitsschuh schnallt. Dies hat den Nachteil, dass der Pedalkraftmesser am Fuß des Anwenders leicht verrutscht und bei der Anwendung oft schief oder nicht mittig angesetzt wird.
Präzision bei der Pedalkraftmessung
Weil auf diese Weise keine zuverlässige Pedalkraftmessung möglich ist, hat AHS Schneider ein neues Kraftaufnahmegerät entwickelt. Der AHS Pedalkraftmesser Pedalo 2010 besteht aus einem Hohlprofil mit recheckigem Querschnitt. Am unteren Ende ist eine Kraftmessbox installiert und am oberen Ende eine Digitalanzeige. Seitlich ist ein stabiler Griff montiert, mit welchem der Anwender die Kraft auf das Pedal überträgt. Mit diesem System ist eine Fehlbedienung quasi ausgeschlossen. Außerdem werden die Messwerte via Bluetooth an die Prüfstandssteuerung übertragen. Auf diese Weise kann eine Software exakt beim Erreichen der ers- ten gemessenen Pedalaufstandskraft die Bremskraftmesswerte der Hinterachse abspeichern.
Umfangreiches Programm
AHS Prüftechnik bietet damit für jede denkbare aktuelle und zukünftige Anforderung einer Werkstatt an ihren Bremsprüfstand oder ihre Prüfstraße eine pas-sende Lösung. Mit der CAN-Vernetzung entsprechen alle AHS-Prüfstände dem aktuellen Stand der Technik. Sämtliche Displays und PC-Schränke wurden im vergangenen Jahr komplett überarbeitet. Zusätzlich zu den Einachs-Rollenbremsprüfständen bietet AHS zwei verschiedene Allradbremsprüfstände, den Multifunktion mit Rollenteppich sowie den Multiflex 4x4 mit verfahrbarem zweiten Rollensatz an. Außerdem sind fast alle Prüfstände und Prüfstraßen auch in mobilen Varianten lieferbar, die sich leicht mit einem Anhänger transportieren lassen. Den Prüfständen von AHS merkt man die strikte Orientierung an der Werkstattpraxis sowie die lange Erfahrung im Prüfstandsbau an. Bernd Reich
▶ Bei der Bremsprüfung werden die maximalen Bremskräfte der Räder gemessen und einzeln angezeigt
▶ AHS Prüftechnik deckt mit seinen Bremsprüfständen das Spektrum von der Pkw- bis zur Lkw-Prüfung ab
▶ Speziellen Anforderungen wird AHS durch große Kombinations- und Optionsauswahl gerecht
▶ Mit dem Pedalkraftmesser wird die Pedalaufstandskraft beim Bremsen gemessen
▶ Die CAN-Vernetzung ist bei Prüfständen Stand der Technik und beschleunigt den Datenaustausch