Der TÜV Nord treibt seine Internationalisierung voran. "Wir wollen unsere Stellung in den globalen Märkten deutlich ausbauen", erklärte Vorstandschef Guido Rettig am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz in Hannover. Großes Potenzial sehe er in den wirtschaftlich aufstrebenden Staaten Asiens und Südamerikas. Im vergangenen Jahr entfielen 22 Prozent des Konzernumsatzes auf das Ausland, jeder fünfte der aktuell 14.232 Mitarbeiter ist dort beschäftigt.
Im vergangenen Jahr hatte der Prüfkonzern erstmals in seiner Geschichte die Milliardengrenze beim Umsatz übersprungen. Insgesamt erwirtschaftete der TÜV Nord 1,025 Milliarden Euro – ein Plus von 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 29 Prozent des Umsatzes entfielen auf den Geschäftsbereich Mobilität. Das Betriebsergebnis (EBIT) kletterte um 18,3 Prozent auf 43,4 Millionen Euro, die Umsatzrendite verbesserte sich leicht auf 4,2 Prozent.
Ein kräftiger Umsatzschub kam laut Rettig vom neu gegründeten Geschäftsbereich Aerospace. Über das zugekaufte Unternehmen ATN ist der TÜV Nord unter anderem an der aktuellen NASA-Marsmission beteiligt. Auch bei den Dienstleistungen rund um die E-Mobilität gehe es voran, so der Konzernchef. "Insgesamt erwarten wir hier für 2012 eine deutliche Auftragssteigerung von Fahrzeugherstellern und Zulieferfirmen."
Als Erfolg verbucht der TÜV Nord den Start in das laufende Jahr. "Das Umsatzwachstum in den ersten vier Monaten beträgt neun Prozent", betonte Finanzvorstand Elmar Legge. Bei Dienstleistungen für erneuerbare Energien sei die Gruppe bereits bis Jahresende ausgelastet. Für den TÜV Nord waren 2011 im Schnitt 9.982 Vollzeitkräfte tätig (plus 9,2 Prozent). (rp)
TÜV Nord: Milliardengrenze beim Umsatz durchbrochen

29 Prozent der Einnahmen trug das Geschäftsfeld Mobilität bei. Im Bereich E-Mobilität wird eine deutliche Auftragssteigerung erwartet.