Auto Service Meister 2008

Siegerehrung

Die zweite Runde unseres Wettbewerbs Auto Service Meister ist zu Ende. Auf der Automechanika findet die Siegerehrung statt. asp hat sich zuvor mit den Sponsoren Coparts und ZF Services unterhalten.

Der zweite ASM-Wettbewerb hat die Erwartungen übertroffen. Einmal beteiligte sich mit Coparts Deutschland ein weiterer kompetenter Unterstützer. Zweitens überzeugte das Know-how der Meisterschüler. Und nicht zuletzt freut uns der Anstieg der Teilnehmerzahl. Die drei Gewinner werden am 17. September auf dem Automechanika-Stand von ZF Services (Halle 8.0/ Stand F51) geehrt. asp hat sich mit Dr. Ulrich Walz (Marketingleiter ZF Services) und Ulrich Wohlgemuth (Geschäftsführer Coparts) über den Wettbewerb und das Thema Ausbildung unterhalten:

Der zweite Auto Service Meister ist zu Ende. Wie beurteilen Sie den Wettbewerb? War es sinnvoll, die Meisterschulen zu integrieren?

Dr. Ulrich Walz: Der Wettbewerb ist sehr gut organisiert und hat sich innerhalb kürzester Zeit etabliert. Heute wird permanent über das schlechte Bildungswesen in Deutschland diskutiert – wir finden es in diesem Zusammenhang wichtig, Aus- und Weiterbildung zu unterstützen. Besonders gefreut haben wir uns über die hohe Teilnahmebereitschaft sowie das Leistungsniveau der Meisterschüler. Die Schulen müssen unbedingt integriert sein, schließlich verantworten diese den Ausbildungsgang. Die Einbindung zeigt darüber hinaus die Neutralität des Wettbewerbs, hebt ihn somit von einer reinen Werbemaßnahme ab und sichert die Qualität.

Ulrich Wohlgemuth: Wir sehen in diesem Wettbewerb eine sehr gute Möglichkeit, Engagement und Weiterbildung angemessen zu unterstützen. Leistung sollte sich lohnen. Für uns geht es weniger um Eigenwerbung – vielmehr um das Thema Weiterbildung als solches. Und gerade die Freien stehen jeden Tag vor großen Herausforderungen. Das Niveau ist aus unserer Sicht angemessen. Die Integration von Meisterschulen ist der richtige Weg.

Was sind die Gründe für Ihre Beteiligung?

Dr. Ulrich Walz: Die Marke Lemförder steht für Qualität und Sicherheit – Eigenschaften, die nur durch hohen Wissens- und Bildungsstand erreicht werden. ZF engagiert sich in starkem Maße im Bereich Weiterbildung und technische Information. Insofern ist das Engagement logisch.

Ulrich Wohlgemuth: Uns verbindet eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit asp und ZF. Diese gute Kooperation und die Tatsache, dass wir dem Thema Weiterbildung einen hohen Stellenwert einräumen, waren ausschlaggebend, sich für diese Sache zu engagieren.

Denken Sie, der Wettbewerb sollte erweitert werden? Etwa auf Werkstattprofis oder sogar auf Studenten der Fahrzeugtechnik?

Dr. Ulrich Walz: Der Wettbewerb sollte zunächst einmal unbedingt weitergeführt werden; solche Aktivitäten müssen mit Konstanz und Ausdauer verfolgt werden. Über Ausweitung und Ergänzung kann dann immer wieder neu nachgedacht werden. Die Einbeziehung von Werkstattprofis – sowohl altgedienten Meistern als auch langgedienten Gesellen, die auch über erhebliches Wissen verfügen – ist sinnvoll. Der Wettbewerb schafft Anreize, weckt sportlichen Ehrgeiz und animiert dazu, sich mit kniffligen Fragestellungen auseinanderzusetzen.

Ulrich Wohlgemuth: Das ist eine gute Idee, jedoch sollte genau geprüft werden, ob und ggf. wie ein unterschiedlicher Wissensstand neu hinzukommender Gruppierungen zu berücksichtigen ist.

Unterstützen Sie den Wettbewerb weiterhin?

Dr. Ulrich Walz: Ja. Wir legen unser Weiterbildungsengagement in technischen Fragen immer langfristig an und sind hochgradig interessiert, dass der Wettbewerb weiterläuft.

Ulrich Wohlgemuth: Auf jeden Fall. Das darf keine "Eintagsfliege" sein. Um den Erfolg langfristig zu sichern, muss man sein Engagement längerfristig planen.

Durch den Fachkräftemangel konkurrieren Unternehmen um Nachwuchstalente. Wie wichtig ist das Thema Ausbildung für Ihr Unternehmen? Wie bekommen Sie talentierte Mitarbeiter?

Dr. Ulrich Walz: Unsere Aktivitäten sind langfristig angelegt. Nicht nur das Thema Ausbildung hat bei ZF einen hohen Stellenwert. Das ZF-Personalmarketing ist auf allen wichtigen Hochschulmessen präsent. Darüber hinaus unterhalten wir strategische Partnerschaften mit renommierten nationalen und internationalen Hochschulen und bieten gezielt Praktika und Diplomarbeiten. Auch fördert ZF regionale Bildungseinrichtungen und Initiativen, wie die Formula Student oder den Verein Wissenswerkstatt in Friedrichshafen, der Schüler und vor allem auch Schülerinnen bereits sehr früh an technische Berufe heranführen soll.

Ulrich Wohlgemuth: Ausbildung spielt in unserem System eine große Rolle. Mit System meine ich unsere Gesellschafter und Systempartner. Ohne qualifizierten Nachwuchs lässt sich die immer größer werdende technische Herausforderung in der Fahrzeugreparatur – Stichwort Elektronik – nicht bewerkstelligen. Natürlich gibt es frühzeitigen Kontakt mit geeigneten Bewerbern beispielsweise über unser Internetportal oder durch Praktika. Für den Bewerber zählt selbstverständlich auch der gute Ruf des suchenden Unternehmens.

Wie viele Auszubildende beschäftigen Sie derzeit? Gibt es Fortbildungsmaßnahmen in Ihrem Unternehmen?

Dr. Ulrich Walz: 2007 waren 1.560 junge Menschen in 25 Ausbildungsberufen bei ZF in Ausbildung. Der Ausbau der interkulturellen Kompetenzen zukünftiger Mitarbeiter ist ein Schwerpunkt während und auch direkt nach der Ausbildung. Zu den grundlegenden Fortbildungsmöglichkeiten für Auszubildende zählt neben realitätsnahen Seminaren und Projekten auch die Möglichkeit mehrwöchiger Auslandsaufenthalte. Für alle ZF-Mitarbeiter bietet sich als Maßnahme zur Fortbildung zum Beispiel auch die Initiative "Lernen im Netz" an. Die im Jahr 2001 ins Leben gerufene Online-Qualifizierung im ZF-Intranet verfügt über 230 Programme in verschiedenen Sprachen.

Ulrich Wohlgemuth: Allein unsere Gesellschafter beschäftigen mehr als 100 Auszubildende. Wenn Sie nun noch die Systempartner hinzurechnen, sind im gesamten Partnersystem mehr als 1.000 Auszubildende tätig. Diese werden individuell gefördert. Zusätzlich arbeiten wir an zentralen Angeboten.

Gibt es Ihrerseits Angebote für die Qualifizierung in den Partnerwerkstätten? Etwa Schulungs- und Weiterbildungsangebote?

Dr. Ulrich Walz: ZF bietet für seine Produkte unter den entsprechenden Marken passende Werkstattkonzepte an: Original Sachs Service (OSS), Lemförder plus und Boge Service. Das Angebot umfasst technische Informationen zu den Produkten und deren Einbau, Hilfen bei der Vermarktung der Produkte in der Werkstatt. Ganz besonders wichtig sind dabei Schulungen zu den Bereichen Fahrwerk- und Antriebstechnik. Hier engagiert sich ZF Services bereits seit fast 25 Jahren. Aber auch den konzeptunabhängigen Werkstätten werden in Kooperation mit unseren Großhandelspartnern immer wieder entsprechende Schulungen und Trainings angeboten.

Ulrich Wohlgemuth: Es gibt einen sehr umfangreichen Schulungskatalog, sowohl von Coparts als auch von den Gesellschaftern. Dabei bieten wir alles im Bereich Technik und kaufmännische Weiterbildung an.

Herr Dr. Walz, Herr Wohlgemuth, ich bedanke mich für das Gespräch!

Das Gespräch führte Martin Schachtner

• Ausgabe 9/2008 Seite 100 (316.2 KB, PDF)