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Neue Opel-Garantie: Alles Ansichtssache

12.08.2010 09:59 Uhr
Axel Berger Hartmut Röhl
Unterschiedliche Ansichten: Axel Berger (l.) und Hartmut Röhl.
© Foto: Car Garantie / GVA

Während Car-Garantie-Chef Axel Berger das Qualitätsversprechen als "einzigartig" bezeichnet, spricht GVA-Präsident Hartmut Röhl von einem "Versuch der Verdummung des Verbrauchers". Auch Ihre Meinung ist nach wie vor gefragt.

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Unterschiedlicher können die Einschätzungen zu einem neuen Produkt kaum sein: Während Car-Garantie-Chef Axel Berger die neue "lebenslange Garantie" von Opel als "Meilenstein in der langjährigen Zusammenarbeit mit Opel im Bereich der Garantieversicherungen" bezeichnet, erkennt der Präsident des Gesamtverbands Autoteile-Handel (GVA), Hartmut Röhl, in dem "marktschreierischen Angebot" den "Versuch der Verdummung des Verbrauchers". "Das Einzigartige an dieser Garantie ist ihre Dauer", zeigte sich Berger vom Erfolg des neuen Garantiekonzepts überzeugt."Die Händler werden auf zweifache Weise von der neuen Versicherung profitieren. Zum einen werden die Kunden bei Wartung und Reparatur künftig die Opel-Fachwerkstatt aufsuchen, zum anderen gewinnt der Handel durch eine starke Kundenbindung, die ein Autoleben lang hält", sagte er gegenüber unserem Partnerdienst AUTOHAUS Online. "Laufende Wartung in einer Opel-Vertragswerkstatt wird ausdrücklich nicht verlangt, dies würde auch gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstoßen", betonte dagegen Röhl. Dennoch sei der Versuch erkennbar, den Wettbewerb auf dem Aftermarkt durch Kundenbindung an die Vertragswerkstatt einzuschränken. Bei der jährlich fällig werdenden "Aktivierung" der Versicherung werde der Opel-Betrieb die Gelegenheit kaum ungenutzt lassen, den Kunden gleich zur Vornahme kostenpflichtiger Leistungen zu überreden. Den kompletten Kommentar von Hartmut Röhl und einige Leserreaktionen finden Sie, wenn Sie ans Ende dieser Seite scrollen. Sie können nach wie vor darauf antworten, indem Sie auf das Feld "Kommentar abgeben" direkt unter diesem Text klicken (Achtung, Freischaltung erfolgt zeitverzögert!). (ng)

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KOMMENTARE


Hartmut Röhl

12.08.2010 - 11:08 Uhr

Was mit großem Medienrummel und unter Einsatz enormer Werbemittel als große Errungenschaft für den Verbraucher vorgestellt wurde, stellt sich bei näherem Hinsehen als nichts anderes als ein - allerdings kostengünstiges - Versicherungsangebot heraus. Eine so genannte „Neuwagenanschlussgarantie“ wie sie von allen anderen Herstellern auch in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Versicherern angeboten wird. Die Haken und Ösen für den Verbraucher zeigen sich im Kleingedruckten. Der mit dem Wort „Lebenslange Garantie“ genährten positiven Verbrauchererwartung, keine Kosten bei Defekten im Laufe des Autolebens, wird Ernüchterung folgen, wenn im Reparaturfall die Abzüge bei den Materialkosten erfolgen, Defekte überhaupt nicht abgedeckte Baugruppen betreffen, und wenn Bilanz gezogen wird unter Einrechnung der geforderten kostenaufwändigen „Wartungsarbeiten nach Hersteller Vorgaben“. Laufende Wartung in einer Opel – Vertragswerkstatt wird ausdrücklich nicht verlangt, dies würde auch gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstoßen. Dennoch ist der Versuch erkennbar, den Wettbewerb auf dem Aftermarkt durch Kundenbindung an die Vertragswerkstatt einzuschränken. Der Fahrzeughalter muss zur jährlichen „Aktivierung“ der Versicherung in die Vertragswerkstatt – diese wird die Gelegenheit kaum ungenutzt lassen, den Kunden gleich zur Vornahme kostenpflichtiger Leistungen zu überreden. Und viele Fahrzeugbesitzer werden sich wegen der bestehenden „Opel – Garantie“ moralisch verpflichtet fühlen, in die Opel – Vertragswerkstatt zu gehen. . Bemerkenswert ist auch, dass Opel für seine Fahrzeuge „lebenslang“ mit „15 Jahren“ definiert. Dies ist in der Tat das durchschnittliche Alter in dem Autos aus dem Verkehr gezogen werden, aber eben nur der Durchschnitt : Glauben an Qualität müsste Glauben an überdurchschnittliche Lebensdauer sein. Fazit: Opels lebenslange Garantie – alter Wein in nicht mal neuen, aber fett herausgeputzten Schläuchen. Und in dem marktschreierischen Angebot liegt auch eine gehörige Portion Versuch der Verdummung des Verbrauchers.


beata uisge

12.08.2010 - 13:13 Uhr

"Laufende Wartung in einer Opel-Vertragswerkstatt wird ausdrücklich nicht verlangt." Ob das wirklich jeder Opel-Händler im Verkaufsgespräch seinem Kunden so sagen wird...?


Rolf Achtzig

12.08.2010 - 13:43 Uhr

Werte Frau Usige, und sehr geehrter Herr Röhl, bei allem Respekt, aber da müsste der Opel-Händler ja mit dem Klammersack gepudert sein. Schließlich will er das Servicegeschäft selbst machen und Opel über den Händler sein "eigenes" Teilegeschäft befeuern. Spannend wird es nur, wenn Verbraucherzentralen die Probe aufs Exempel machen und prüfen, ob die Opel-Betriebe ihre Kunden GVO-gerecht informieren. Und was, wenn sie das nicht tun? Werden sie dann abgemahnt oder der Hersteller? Und wenn ja, von wem? Es bleibt spannend.


Nikolaus Gorges

12.08.2010 - 18:36 Uhr

Lebenslange Garantie - angesichts der angebotenen Garantieverlängerung mit ihren Bedingungen ist schlichtweg überzogen und erweckt beim Opel Käufer falsche Hoffnungen, gleichwohl ein guter Marketinggag. Opel wird mit der Zeit hier über seine eigenen Aussagen stolpern und der Kunde wird über kurz oder lang dies mit einer gewissen Kaufzurückhaltung oder gar Abwanderung belohnen. Leider haben hier einige Herren zu kurz gedacht, schade um die Marke Opel. Wenn der Kunde auch nicht betrogen wird, aber es wird eine falsche Hoffnung erweckt und das íst ja auch nicht so ganz fair gegenüber dem Kunden.


Fretchen

12.08.2010 - 21:57 Uhr

GVO-Konformität hin oder her; Jedem Hersteller und Importeur ist es gestattet, so klein wie rechtlich möglich auf die Ausnahmen und Rahmenbedingungen hinzuweisen. Der Verbrauch meint sich nicht für dumm verkaufen zu lassen und er wisse generell alles, trotzdem fällt er täglich auf Werbungen herein und meint nachher, man müsse ihm vor seinem Entschluss mitteilen, was er darf und beachten müsse. Und schon verdienen sich die Rechtsanwälte eine goldene Nase und es muss wieder bis zu den OLG´s "geklagt" werden, wie was ausgelegt werden muss. Das wir wir Verbraucher selber schuld. Das passt ganz zur Rechtschreibreform. Vor dem Kauf sollte er sich genau erkundigen und vergleichen. Sogar die Medien, und zwar die öffentlich-rechtlichen, können ja noch nicht einmal zwischen Garantie und Gewährleistung in ihren einschlägigen Verbraucher-Formaten unterscheiden. Die GVO ist ok, verbessern kann man immer alles. Aber wenn ein Endverbraucher bei einer solchen "lebenslangen Garantie" meint, er würde alles außer Verschleiß bezahlt bekommen und liest sich die Bedingungen nicht durch, so tut er mir am Ende noch nicht einmal leid. Ich möchte keinen Verbraucher persönlich angreifen, aber wird die "Verbraucher-Gesellschaft" in den letzten Jahren nicht immer fauler? Ich erinnere nur an die Urteile zum Partikelfilter ... Ich kauf doch keinen Diesel, den ich nur in der Stadt fahre ... Ich glaube doch nicht, dass die Verbrauchsangaben auch in der Realität erreichbar sind.... ich glaube doch nicht, dass es eine lebenslange Garantie gibt .... EGAL, was der Verkäufer sagt.


Autohaus Schneider Ingelheim

13.08.2010 - 08:50 Uhr

Garantie " ein Leben Lang - bis 160.000km - sagt alles


Michael Simon

13.08.2010 - 14:41 Uhr

An alle Leser Ich verkaufe seit 1979 in Garmisch-Partenkirchen Opel-Fahrzeuge.Ich kann diesen ganzen Unsinn was über die neue Opel-Garantie geredet und geschrieben wird nicht mehr hören und lesen.Was ist denn wenn ohne solch eine Anschlussgarantie bei einem 7 -jährigen Fahrzeug mit 75.000 km der Klimakompressor defekt ist.Instandsetzung cirka 800,-- -1.500,-- je nach Fahrzeug.In jeder Firma bekommt der Kunde die Antwort das tut uns sehr leid aber Garantie oder Kulanz ist nicht mehr möglich.Die neue Anschlussgarantie bezahlt 100 % Arbeitszeit und 70 % Materialkosten.Die ganzen schlauen Kritiker sollten sich doch voher erst mal die Versicherungs-Bedingungen durchlesen bevor sie über Opel negative Aussagen machen. Mit freundlichen Grüßen Michael Simon


Ute Bräuninger

15.08.2010 - 01:12 Uhr

Was versteht man unter "lebenslang"? Die wenigsten Neuwagenkäufer fahren ihr Auto 15 Jahre. Bereits der Nachbesitzer muss sich mit einer kürzere Garantiezeit und Kilometerleistung abfinden und der Drittbesitzer geht ganz leer aus. Als Vielfahrer bin ich bereits nach knapp vier Jahren über die 160.000 km hinaus.


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