Weltweit geltende Abgasnormen und modernere Fahrzeugflotten könnten bis 2040 rund 1,9 Millionen vorzeitige Todesfälle und 1,4 Millionen neue Asthmaerkrankungen bei Kindern verhindern. Das ist das Ergebnis einer Studie eines internationalen Forscherteams unter Leitung des International Council on Clean Transportation (ICCT).
Die Studie analysiert Daten aus 186 Ländern und über 13.000 Städten. Mithilfe von Luftqualitäts- und Gesundheitsmodellen verglichen die Forschenden verschiedene Szenarien, darunter eine "Business-as-usual"-Variante ohne neue Umweltpolitik sowie Kombinationen ambitionierter Maßnahmen, zu denen auch die globale Einführung einer Abgasnorm nach Vorbild von Euro 6/VI.
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Die größten Gewinner solcher Maßnahmen wären ältere Menschen und kleine Kinder: Rund 70 Prozent der vermeidbaren Todesfälle durch Feinstaub und Ozon treffen Menschen über 65, die Hälfte der vermeidbaren neuen Asthmafälle Kinder unter fünf Jahren. Besonders stark profitieren würden Länder mit niedrigerem Entwicklungsstand. Wenn dort keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden, leiden diese Staaten künftig unter noch stärkerer Luftverschmutzung.
Die Einführung von strengeren Abgasnormen allein – insbesondere in Ländern, die solche Standards bislang nicht anwenden – könnte bereits mehr als die Hälfte der potenziellen Gesundheitsgewinne erreichen. Am effektivsten ist laut der Studie jedoch eine Kombination aus mehreren Maßnahmen: moderne Abgasnormen, schneller Umstieg auf Elektrofahrzeuge, eine Verjüngung der Fahrzeugflotten und sauber erzeugter Strom.