Opel gibt beim umstrittenen Klimaanlagen-Kältemittel R-1234yf Entwarnung – zumindest für die eigenen Fahrzeuge. "In der nahen Zukunft führt kein Weg an R-1234yf vorbei", sagte Entwicklungsvorstand Michael Ableson am Mittwoch nach einem Crashtest mit einem Mokka. Das Mini-SUV ist das bislang einzige Modell der Rüsselsheimer, für das die neue Chemikalie Pflicht ist. Alternative Kältemittel auf CO2-Basis seien noch in der Entwicklung und damit Jahre von der Marktreife entfernt, betonte Ableson.
Zusammen mit dem TÜV Rheinland hatte der Autobauer einen Mokka 1.4 Turbo einem dynamischen Crashtest mit Tempo 50 km/h gegen eine bewegliche, verformbare Barriere unterzogen. Die Parameter entsprachen einem Unfall auf der Autobahn, bei dem ein voll beladenes Fahrzeug, das zuvor mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs war, am Stauende auf einen stehenden Wagen kracht. Zwar kam es dadurch zu einem Leck im Kältekreislauf, und das Kältemittel trat in der Nähe des heißen Auspuffkrümmers aus, jedoch entzündete es sich nicht.
Für Opel steht damit fest: R-1234yf lässt sich gefahrlos verwenden und ist von der Automobilindustrie beherrschbar. Das sehen nicht alle Hersteller so. Daimler hatte dem Kältemittel bei einem ähnlichen Versuch im vergangenen Herbst eine hohe Brandgefahr attestiert (wir berichteten). Daraufhin verbannten die Schwaben aus Sicherheitsgründen R-1234yf aus ihren Fahrzeugen. Auch VW und BMW stehen dem Mittel mittlerweile kritisch gegenüber. Gemeinsam wollen die Autobauer die Entwicklung von CO2-basierten Klimaanlagen forcieren. (rp/dpa)