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Hintergrund: Wiesmann – Schnelle Flitzer in kleiner Stückzahl

01.03.2010 09:50 Uhr
Im Bauch des Geckos: Die Produktionshalle der Automanufaktur Wiesmann in Dülmen.
© Foto: ddp / Volker Hartmann

In ihrer Anfangszeit musste die Dülmener Sportwagenmanufaktur während eines Hamburger Tennisturniers Fahrzeuge auf dem Parkplatz eines Spielerhotels platzieren, um bekannt zu werden. Inzwischen ist man auf dem Genfer Autosalon vertreten.

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Die Autos mit dem Gecko auf dem Kühler erinnern an silberne Rennwagen aus den besseren Tagen des Designs. Diese Roadster sind so ganz anders als die Fahrzeuge großer Hersteller, die sich immer mehr ähneln. Sportwagen von Wiesmann aus dem münsterländischen Dülmen: Das steht für sehr große Motorleistung in sehr kleiner Stückzahl. Gerade einmal 1.000 Autos mit Gecko fahren weltweit herum. Sie alle wurden im Münsterland in Handarbeit gebaut. Das Familienunternehmen fertigt seit 1988 Roadster und Coupés. Auf dem Genfer Autosalon wird die Luxusmarke wohl von diesem Donnerstag an für einen der Hingucker sorgen: Der Sportwagen- Hersteller präsentiert dort einen neuen Prototyp mit 420 PS. Der Gran Tourismo GT MF4-S mit ausfahrbarem Heckflügel hat eine Spitzengeschwindigkeit von 300 km/h und kostet den stolzen Preis von fast 134.000 Euro. Die Käufer solcher Fahrzeuge beschreibt Firmengründer Friedhelm Wiesmann so: "Männlich, mittleren Alters, mit hohem Einkommen. Leute, die das Gröbste hinter sich haben. Haus gebaut, Kinder großgezogen. Die einen segeln dann umher, andere ziehen nach Mallorca oder legen sich unseren Roadster zu." Der Ölscheich sei eher die Ausnahme. Die Wirtschaftskrise habe dem Luxuskarossen-Hersteller nichts anhaben können. "Natürlich war 2009 ein schwieriges Jahr. Es war aber eher eine Kaufzurückhaltung, die sich schon wieder aufgelöst hat." Die Automobilkrise verhagelt den Dülmenern nach den Worten von Wiesmann nur in einzelnen Märkten das Geschäft. "Russland, Spanien, Großbritannien, da geht derzeit nichts." Im vorigen Jahr hat Wiesmann einen Umsatz von 20 Millionen Euro erzielt. Über Gewinne sprechen westfälische Familienfirmen nicht. Wiesmann stellt sich internationaler auf, setzt auch auf Märkte in Saudi-Arabien und Japan. Derzeit aber verkauft die Marke immer noch mehr als die Hälfte der Autos in Deutschland. Firmensitz: Reptil aus Stahl, Holz und Glas Das Volumen wächst: Etwa 250 Fahrzeuge werden dieses Jahr aus der Produktion rollen. Das Unternehmen, das so sehr auf Individualität bedacht ist, zeigt diese auch in der Architektur ihres Firmensitzes vis-à-vis zu münsterländischen Kartoffeläckern. Als Reptil aus Stahl, Holz und Glas liegt die Halle dort im Stil des Gecko-Firmenlogos. In seinem Kopf werden die fertigen Modelle präsentiert. Von dort aus können neugierige Kunden auch den knapp 100 Mitarbeitern in der "gläsernen Manufaktur" im Bauch des Geckos auf die Finger schauen. In der Werkshalle führt Martin Wiesmann Regie. Der 57-jährige Ingenieur leitet das Familienunternehmen gemeinsam mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder, dem Kaufmann Friedhelm. Im Gründungsmythos des Unternehmens ist das Marketing-Talent des Jüngeren fest verankert: Anfang der 90er stellte er einen seiner ersten Flitzer schlicht vor das Spieler-Hotel des Hamburger Tennisturniers am Rothenbaum und hielt sich stets in der Nähe auf. "Wir können ja gar nicht die Kampagnen wie die Großen fahren. Für unsere Marke muss man sich schon etwas anderes einfallen lassen." (Malte Schönefeld, dpa)


Wiesmann GT MF4

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