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Hebetechnik: Mit Stromern hoch hinaus

19.04.2018 11:00 Uhr
Hebetechnik Autopstenhoj
Zum Anheben von E-Fahrzeugen benötigt man spezielle Hebe­bühnen mit größerem Stempel- bzw. Säulenabstand.
© Foto: Marcel Schoch

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Ortstermin in Reutlingen im Menton Automobilcenter, dem Stammsitz der Hermann Menton GmbH & Co KG, einem mittelständischen BMW-Partner in den Landkreisen Reutlingen und Tübingen. "Seit 1932 sind wir BMW-Partner", erzählt Stefan Clauss, Leiter Aftersales für alle vier Niederlassungen bei Hermann Menton. "Es ist daher immer unser gesetztes Ziel, alle Fahrzeuge der BMW Group bedienen zu können." Und wenn Stefan Clauss sagt "alle", dann meint er auch alle, denn wenn man die Verkaufsräume und Werkstätten des Unternehmens betritt, sieht man außer neuen Mini, BMW Old- und Youngtimern die neuesten Generationen der verschiedenen Baureihen des weiß-blauen Herstellers harmonisch nebeneinanderstehen.

Umdenken notwendig

Auch die E-Fahrzeuge der i3- und i8-Baureihe machen hier keine Ausnahme. "Die Wartung und Reparatur der E-Fahrzeuge setzte zunächst ein völliges Umdenken in unseren Werkstätten voraus", sagt Stefan Clauss. "So mussten wir vor allem zuerst eigens einen E-Arbeitsplatz einrichten, unser Personal schulen und entsprechende Werkzeuge anschaffen."

Obwohl vieles an E-Fahrzeug-Arbeitsplätzen anders ist, so ist doch eines noch sehr vertraut: Die Hebebühne - denn ohne sie geht auch beim E-Fahrzeug nichts. Um den hohen Anforderungen an sich selbst und von BMW zu genügen, wandte sich Stefan Clauss an Autopstenhoj. Der deutsche Hebetechnik-Hersteller, der zur dänischen Stenhoj-Gruppe gehört, beliefert nämlich bereits seit Jahrzehnten die Hermann Menton GmbH & Co KG mit Hebebühnen. "Wichtig war für uns, hier von vornherein nichts falsch zu machen, denn Investitionen im deutlichen mittleren fünfstelligen Bereich in Hardware und Mitarbeiterfortbildungen waren anfangs für die Einrichtung des neuen Arbeitsplatzes notwendig", berichtet Stefan Clauss.

Kompetente Hilfe bekam er von Armin Goldfuss, Gebietsverkaufsleiter und Key Account Manager bei Autopstenhoj. "E-Fahrzeug-Hebebühnen benötigen etwas mehr Platz als gewöhnliche Hebebühnen", sagt Armin Goldfuss. "Das hängt mit Akkus und Range Extender der E-Fahrzeuge zusammen, die meist nur von unten zugänglich sind." Um sie demontieren zu können, dürfen keine Lastarme oder Tragsäulen im Weg sein. Bei Autopstenhoj wurde daher die elektrohydraulische Zwei-Stempel-Hebebühne Masterlift 2.35 Saa mit einer Tragkraft von 3,5 Tonnen entwickelt. "Der Abstand der beiden Stempel der Unterflur-Hebebühne wurde im Vergleich zum Basismodell um 30 Zentimeter auf nun mehr 2.600 Millimeter vergrößert", erklärt Armin Goldfuss. "Mit sportlichen, sehr breit bauenden E-Fahrzeugen wie dem i8 kann die Hebebühne so leichter, ohne viel Rangieren, befahren werden." Die beiden Unterflur-Stempel der Masterlift 2.35 Saa stellen auch sicher, dass sich die Flügeltüren des i8 problemlos öffnen lassen. Bei konventionellen Zwei-Säulen-Hebebühnen ist das hingegen nicht möglich.

Flexible Tragarme

Unterschiede gibt es auch bei den Tragarmen. "Sie müssen eine sehr niedrige Einschwenktiefe haben, da viele E-Fahrzeuge aufgrund aerodynamischer Optimierungen sehr tief liegen", so Armin Goldfuss. "Hinzu kommt, dass sie sehr flexibel an die Aufnahmepunkte der Karosserie angepasst werden können." Bei Autopstenhoj wurden deshalb eigens für die Masterlift 2.35 Saa verschiedene Steckpilze für die Tragarme entwickelt. Für Sportwagen, wie den i8, kommen solche mit 70 bis 95 Millimeter, und für Kompakt-Pkw, wie den i3, solche mit 95 bis 135 Millimeter Höhenverstellbarkeit zum Einsatz. "So können wir sicherstellen, dass die Tragarme der Hebebühne die meist sehr tief gezogenen Schweller beim Anheben nicht beschädigen", sagt Armin Goldfuss. Für freie Werkstätten, die auf den Preis achten müssen, oder auch solche, wo ein Unterflur-Einbau nicht möglich ist, bietet Autopstenhoj die elektromechanische Zwei-Säulen-Hebebühne Maestro 2.35 Sport an. Ihr Säulenabstand wurde für den E-Fahrzeug-Hebeeinsatz von 3.250 auf 3.500 Millimeter vergrößert. Bei ihr passen zudem die gleichen Steckpilze wie bei der Masterlift 2.35 Saa, so dass sich mit ihr die meisten E-Fahrzeuge problemlos anheben lassen.

Viele vergessen auch, die E-Fahrzeug-Hebebühne mit der nötigen Infrastruktur auszustatten bzw. ihren Aufstellort richtig auszuwählen. "Für E-Fahrzeuge braucht es spezielle Werkzeuge und zur Sicherheit entsprechende Absperrbänder, die in der Werkstatt nur hier zum Einsatz kommen", sagt Stefan Clauss. "Bei unserer E-Fahrzeughebebühne steht deshalb ein gut dimensionierter Wandschrank zur Aufbewahrung des gesamten Equipments." Auch finden sich um die Hebebühne herum alle nötigen Diagnosegeräte. "Wichtig war uns den Arbeitsplatz so vielseitig wie möglich auszulasten und nicht durch Stand- oder Ladezeiten zu blockieren. Daher haben wir die Zugänglichkeit der Ladestation an der Hebebühne von außen berücksichtigt", so Stefan Clauss. "So können wir E-Fahrzeuge auch vor der Werkstatt im Freien aufladen, ohne dass sie den E-Hebebühnen-Arbeitsplatz beim Laden blockieren." Hierzu muss bei Menton lediglich ein Klappfenster geöffnet werden, durch das das Ladekabel nach außen geleitet wird. Sehr wichtig ist auch die Qualifikation der Mitarbeiter. "Von unseren 20 Azubis in der Werkstatt bilden sich bereits heute 80 Prozent zum E-Fahrzeug-Mechaniker weiter", sagt Stefan Clauss. "Uns wundert dieses Engagement nicht, denn im Jahr 2016 durchliefen 219 E-Fahrzeuge unsere Werkstatt in Reutlingen. Das waren rund 30 Prozent mehr als noch im Jahr 2015. Solche Zuwachsraten werden kaum in einem anderen Werkstattbereich erreicht, so dass unsere Investitionen sich schnell amortisiert hatten."

Kurzfassung

Die Hebebühne ist auch bei der Reparatur und Wartung von Elektro-Fahrzeugen das zentrale Arbeitsmittel. Die neuen Antriebstechnologien erfordern jedoch einige wichtige Anpassungen. Wir haben uns eine solche maßgeschneiderte Hebebühnen-Lösung von Autopstenhoj bei der Hermann Menton GmbH & Co KG in Reutlingen näher angesehen.

Anforderungen

Größerer Stempel- bzw. Säulen-AbstandFlexible, mehrfach einstellbare TragarmeNiedrige Einschwenktiefe der TragarmeUmfangreiches Programm an Steckpilzen und ZubehörHohe Tragkraft

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