Festnahme: GW-Händler legt Betrügern das Handwerk

Ein aufmerksamer Verkäufer eines Essener Autohauses hat den Beamten des örtlichen Kriminalkommissariats die Verhaftung von vier mutmaßlichen Betrügern ermöglicht. Wie die Polizei Essen vergangene Woche mitteilte, wollte das Quartett Ende Februar einen als Gebrauchtwagen ausgezeichneten VW Passat ergaunern. Zu dritt nahmen die Männer (20, 23, 26) das Auto genauer in Augenschein, der eigentliche "Kaufinteressent" (45) hingegen stand zwar bei den Verkaufsgesprächen dabei, wirkte jedoch teilnahmslos. Er wurde als nicht der deutschen Sprache mächtiger Onkel der restlichen drei Männer vorgestellt, der das Auto gerne voll finanzieren würde. Das kam dem Verkäufer komisch vor und er veranlasste eine genaue Überprüfung der vorgelegten Papiere des Interessierten. Hierbei stellte sich heraus, dass die vorgelegte Lohnbescheinigung gefälscht war und der Verkäufer informierte die Polizei. Als die vier Männer zum eigentlichen Verkaufstermin in den Nachmittagsstunden des 28. Februar erschienen, wurden sie von der Polizei vorläufig festgenommen. Im Verlauf weiterer Ermittlungen stellte sich heraus, dass die drei Männer den vermeintlichen "Onkel" kurze Zeit zuvor in Tschechien angesprochen haben. Dort stammt er aus der Obdachlosenszene. Sie sollen ihm Bargeld angeboten haben, für den Fall, dass er sie nach Deutschland begleiten würde. Von Brünn gelangte der Tscheche nach Köln, wo er zunächst in einem Wohnwagen wohnen sollte. Als er anschließend nach Essen gebracht wurde, besorgten die Männer mit ihm zusammen falsche Papiere und wollten ihn zum Kauf des Passats überreden. Mit der Festnahme wurden wohl weitere Diebstahlversuche vereitelt. Laut Polizeibericht hatte das Quartett unmittelbar vor der Festnahme mit der gleichen Masche einen Scirocco aus einem Autohaus in Gelsenkirchen "erworben". Der Verbleib des Fahrzeugs sei noch unklar. Der tschechische Strohmann ging in Untersuchungshaft, seine drei Hintermänner wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen und nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Essen wieder entlassen. Alle drei Männer haben in Deutschland einen festen Wohnsitz. (asp)