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Besonders große Karosseriebauteile: Werkstattleiter im Interview

04.04.2024 06:44 Uhr | Lesezeit: 2 min
Detlef Wedemeyer
Detlef Wedemeyer, Werkstattleiter beim KTI (Kraftfahrzeugtechnisches Institut und Karosseriewerkstätte GmbH & Co. KG), mit asp im Interview.
© Foto: KTI

Autohersteller Tesla setzt beim Model Y auf besonders große Karosseriebauteile aus Aluminium-Druckguss. Das als "Gigacasting" bezeichnete Verfahren findet weitere Nachahmer. Detlef Wedemeyer, Werkstattleiter beim KTI (Kraftfahrzeugtechnisches Institut und Karosseriewerkstätte GmbH & Co. KG), mit asp im Interview.

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asp: Lassen sich besonders große Karosserieteile überhaupt noch reparieren?
Detlef Wedemeyer: Abhängig von Art und genauer Lage der Beschädigung, sind Reparaturen im Grundsatz durchaus möglich. Die Reparaturfähigkeit oder eine Möglichkeit zur Reparatur muss für solche Bauteile aber schon bei der Entwicklung berücksichtigt werden. An den großen und komplexen Bauteilen unterliegen verschiedene Bereiche sehr unterschiedlichen Beanspruchungen. Um die einwandfreie Funktion auch nach der Instandsetzung sicherstellen zu können, sind die Reparatur-Möglichkeiten hierfür innerhalb des Bauteils abgestuft. Bei Schäden in den höchst beanspruchten Bereichen ist keine Reparatur zugelassen, das gesamte Teil muss dann erneuert werden. In anderen Bereichen sind unterschiedliche Reparaturverfahren aber möglich. Auch die Möglichkeit eines Teilersatzes ist vorgesehen - in ähnlicher Form wie auch schon bei herkömmlichen Konstruktionen.

asp: Können Sie ein Beispiel für eine Reparatur nennen?
D. Wedemeyer: Es gibt beispielsweise beim Tesla Model Y die Möglichkeit, das Endstück des hinteren Längsträgers als Teilersatz zu erneuern. Hierbei wird dann ein Bereich anhand der vorgegebenen Schnittlinien abgetrennt und ein Reparaturteil angeklebt, vernietet oder verschraubt. Je nach Beschädigung sind bei diesem Fahrzeug in einigen Bereichen auch Schweißarbeiten zulässig. Hierbei sind aber sehr genaue Vorgaben einzuhalten, um auch nach der Instandsetzung die notwendige Festigkeit des Bauteils gewährleisten zu können.

asp: Wo können sich Kfz-Betriebe über Reparaturen informieren?
D. Wedemeyer: Die erste Anlaufstelle sind die Reparaturleitfäden der Fahrzeughersteller, die erklären, wie bei der Reparatur nach Herstellervorgaben vorzugehen ist. Die Mitarbeiter eines Karosseriefachbetriebs sollten hier natürlich auch auf dem aktuellen Stand der Technik sein.

asp: Benötigt die Werkstatt neue Werkzeuge?
D. Wedemeyer: Aktuell sehe sich da keinen Unterschied zur Reparatur von herkömmlichen Teilen. Werkstätten sollten sich aber informieren, welche Fügetechniken angewendet werden, und sich in dem Bereich weiterbilden. Das kann durchaus die Reparatur und den Werkzeugbedarf beeinflussen. Dasselbe gilt für die Klebetechnik. Da braucht man im Regelfall aber kaum spezielles Werkzeug. Für eine sichere Umsetzung sind aber umfangreiche Kenntnisse der Klebetechnik erforderlich und der Faktor Weiterbildung spielt eine große Rolle.

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