Autodoc stemmt sich erfolgreich gegen die Corona-Krise. Der im europäischen Automotive Aftermarket tätige Online-Händler hat den Umsatz im ersten Quartal 2020 um 30 Prozent auf 165 Millionen Euro gesteigert, wie das Unternehmen jetzt in Berlin mitteilte. Für das erste Halbjahr beträgt das Wachstum nach vorläufigen Zahlen rund 35 Prozent.
Autodoc erwartet, dass das Geschäft weiter an Fahrt gewinnt – traditionell erzielt das Unternehmen den Großteil seines Jahresumsatzes im vierten Quartal. Für das Gesamtjahr 2020 gehe man von Erlösen von mehr als 800 Millionen Euro aus, hieß es.
Schon 2019 hatte der Online-Händler den Absatz und Umsatz mit Kfz-Ersatzteilen, -Verbrauchsmaterial und -Zubehör im Internet signifikant gesteigert. Der Nettoumsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um 48 Prozent auf 615 Millionen Euro zu. Damit wurde das selbst gesteckte Ziel von über 600 Millionen Euro übertroffen. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände (EBITDA) stieg um die Hälfte auf 44,6 Millionen Euro. Die Rendite verbesserte sich leicht um 0,2 Punkte auf 5,0 Prozent.
"Das Geschäftsjahr 2019 war wieder ein sehr starkes Jahr für uns und Beleg dafür, dass unsere Wachstumsstrategie erfolgreich ist", sagte der geschäftsführender Gesellschafter Alexej Erdle. Man habe die Profitabilität weiter verbessert. Als Erfolgsfaktoren nannte er eine frühzeitige Expansion in weitere europäische Länder, eine ausgeprägte Kundenorientierung und eine aggressive Preispolitik. Hinzu komme ein hoch technologisiertes Online-Marketing.
Profiteur der Digitalisierung
Die Aussichten für Autodoc seien glänzend, betonte Erdle. Der Wandel durch die Digitalisierung wirke sich vorteilhaft auf den Automotive-Sekundärmarkt aus. "Unser Markt hat ein enormes Potenzial - der Onlinehandel für Autoersatzteile wird in den kommenden Jahren überdurchschnittlich wachsen und ermöglicht kundenseitig erhebliche Kostenvorteile."
Autodoc war 2008 an den Start gegangen. Zu den Kunden zählen neben Endverbrauchern zunehmend auch Unternehmenskunden, insbesondere freie Werkstätten und Flottenanbieter. Vertrieben werden die Kfz-Produkte ausschließlich über Online-Shops sowie Marketplaces in 27 Ländern. Das Portfolio beinhaltet derzeit über 2,5 Millionen Produkte von 545 Markenherstellern für 128 Automarken. (rp)