Fast pünktlich um halb 3 Uhr morgens brachen wir vom Kinderheim in Balvan zu unserer Halbzeitetappe nach Istanbul auf. Die Straßen waren katastrophal, die Landschaften aber umso schöner. Kurz vor der türkischen Grenze dann erneut ein vertrackter Kartenfehler. Die eingezeichnete Straße nach Lesovo, dem Grenzort existierte nicht. Also entweder 50 km Umweg oder querfeldein nach den Resten des Weges suchen. Wir haben uns zunächst für Letzteres entschieden und vermutlich den Weg auch tatsächlich gefunden. Es waren die bisher abenteuerlichsten Kilometer, die wir bisher auf unserer Reise zurückgelegt haben, aber eben auch mit den beeindruckensten Bildern.
Schlussendlich war der Weg für uns aber nicht mehr befahrbar, sodass wir schließlich doch umdrehen und den Umweg in Kauf nehmen mussten. Etwa um halb 10 waren wir dann an der Grenze. Noch kurz die Formalitäten erledigt und den Zöllnern erklärt, warum Altmetall wichtig für die Deutsch-Türkische Freundschaft ist und schon konnte das obligatorische Landesfoto gemacht werden. Hierbei haben wir mittlerweile Routine und brauchen weniger als eine Minute, um alles zu erledigen.
Mit immer noch reichlich Pufferzeit sind wir dann schließlich nach Istanbul aufgebrochen. Irgendwann sind mir dann die Augen zugefallen. Als ich wieder aufwachte, war es zwei Stunden später, aber wir waren noch immer nicht viel weiter gekommen. Schnell ließ ich mich aufklären, dass in Ermangelung einer Karte mit ausreichender Detailtreue (das kennen wir ja bereits) und recht unübersichtlichen Straßenverhältnissen eine kurze wenn auch unfreiwillige Sightseeing-Tour durch die Nordwest-Türkei erfolgt war mit einem Abstecher an die griechische Grenze :-))