Fünf von 33 Autokindersitzen sind bei einem Test von ADAC und Stiftung Warentest durchgefallen - alle wegen "erheblicher Mängel bei der Sicherheit". Dies teilte der ADAC am Donnerstag mit. Die Tester bemängeln an drei von fünf dieser mit der Note "mangelhaft" bewerteten Sitze, dass sie keine oder nur eine abnehmbare Rückenlehne mit Seitenteilen haben und bei einem Seitenaufprall keinen ausreichenden Unfallschutz böten.
Der Club kritisiert seit Jahren, dass für die amtliche Zulassung von Kindersitzen keine Seitencrashtests vorgeschrieben sind. Dabei sei das Verletzungsrisiko bei einem seitlichen Aufprall deutlich höher als bei den häufigeren Frontalkollisionen, weil Autoflanken nur wenig Knautschzone hätten.
Teure Sitze sind dem Test zufolge nicht unbedingt besser. Zwei der im Test "mangelhaften" Kindersitze, die 209 und 269 Euro kosteten, boten beim Frontalcrash nicht ausreichend Halt. Beim einen lockerten sich die Sitzgurte, beim anderen löste sich die Befestigung. Die 33 getesteten Kindersitze kosten zwischen 55 und 350 Euro.
Kein "sehr gutes" Modell
Kein Modell bekam in diesem Jahr die Note "sehr gut". 17 Sitze wurden mit "gut" bewertet, zehn mit "befriedigend" und einer mit "ausreichend". Getestet wurden die Sicherheit, Bedienung und Ergonomie, Schadstoffbelastung sowie Verarbeitung und Reinigung.
Gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe machten diesmal bei keinem Sitz Probleme. Besonders erfreulich seien die niedrigen Belastungen bei zwei Modellen, deren Vorgänger im vergangenen Test wegen stark erhöhter Gehalte von Weichmachern ein "mangelhaft" bekommen hatten. Beide Hersteller hätten reagiert und ihre Produkte bei der Giftstoffbelastung deutlich verbessert. (dpa)
Das genaue Testergebnis finden Sie unten in der Infobox unter "Dateidownload".
- ADAC Kindersitztest 2012 (100.4 KB, IMAGE/GIF)