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Vor 50 Jahren: Letzter DKW kommt auf den Markt

28.11.2013 04:23 Uhr
Trotz vieler Vorschusslorbeeren kam der DKW F 102 bei den Kunden nicht an.
© Foto: Audi

Während der Zweitakter DKW F 102 wie Blei bei den Händlern steht, bringt der Viertakter Audi F 103 die Wende und gleichzeitig das Ende für die Marke mit den drei Buchstaben.

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Vor 50 Jahren sollte das Mittelklassemodell DKW F 102 die schwer angeschlagene Auto Union retten, unter Wahrung der damals bereits überlebten Zweitakt-Technik. Als "Formel des Fortschritts" wurden die frontangetriebenen Limousinen beworben, die mit 44 kW/60 PS Leistung gegen die zahlreichen Konkurrenten mit Hinterradantrieb antraten, allen voran Opel Rekord, Ford 17M und VW 1500.

Überhaupt schienen die Chancen des DKW F 102 mit Dreizylinder-Zweitakter zunächst nicht schlecht, wie das positive Publikums- und Presseecho bei der Premierenfeier auf der Frankfurter IAA signalisierte. Die Öffentlichkeit hatte der Vorstellung des neuen DKW so sehr entgegengefiebert, dass die Messehalle wegen Überfüllung zeitweise immer wieder geschlossen werden musste.

Tatsächlich warteten die über 1.300 deutschen DKW-Händler auf den Hoffnungsträger bereits ungeduldig "wie Kinder auf Weihnachtsgeschenke". Was damals noch keiner ahnte: Nur zwei Jahre später wiederholte sich dieses Warten auf Weihnachten. Der DKW F 102 war wider aller Prognosen am Markt gescheitert, jetzt musste es sein Sohn richten, der in kaum verändertem Karosseriekleid unter dem Code F 103 als erster Audi der Nachkriegsära vorgestellt wurde.

DKW stirbt nicht umsonst

Dies – auch damit hatte bei der Entwicklung des DKW F 102 kaum jemand gerechnet - unter dem Dach des VW-Konzerns. Verwirrend wechselhafte Zeiten, zumal unter der Motorhaube der schlicht "Audi" genannten Limousine ein Viertaktmotor arbeitete, den ausgerechnet der spätere Konkurrent Mercedes spendiert hatte. War doch die Daimler-Benz AG vorübergehender Eigentümer von Auto Union gewesen.

Und tatsächlich: Mit der Mercedes-Maschine mutierte der einstige DKW F 102 zum Vater der modernen Ingolstädter Mittelklasse, die schließlich als Audi 60 bis Audi Super 90 Bestsellerpotential zeigte. So brachten es die Baureihen F 102 (DKW) und F 103 (Audi) am Ende doch noch auf eine neunjährige Bauzeit und rund eine halbe Million Einheiten, wobei der F 102 nur 32.575 Zulassungen beitrug. Nachfolger wurde erst 1972 der neue Audi 80 (B-Typ) mit modernem Quermotor, der zugleich die Basis bildete für den davon abgeleiteten ersten Volkswagen Passat. DKW war also nicht umsonst gestorben. (sp-x)


50 Jahre DKW F 102

50 Jahre DKW F 102 Bildergalerie

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