Wer an den Londoner Straßenverkehr denkt, denkt auch an die berühmten roten Doppeldecker-Busse. Ein solcher 1962er Leyland Routemaster wird jetzt vom englischen Auktionshaus Silverstone Auctions versteigert. Erwartet wird ein Versteigerungserlös zwischen umgerechnet zirka 24.600 bis 34.000 Euro. Der vom Auktionshaus als zuverlässiges Arbeitstier bezeichnete Bus kommt am 23. Februar 2013 beim Race Retro & Classic Car Sale in Stoneleigh Park in der Grafschaft Warwickshire unter den Hammer.
In letzter Zeit wurde der Bus für gelegentliche Sommerausflüge genutzt und ab und zu auf Ausstellungen für historische Fahrzeuge präsentiert. Nick Whale, Geschäftsführer von Silverstone Auctions, bemerkt zu dem guten Stück: "Dieser 1962 Routemaster hat über Jahrzehnte Londoner und Touristen befördert. Für die meisten Menschen ist dieser Bus-Typ der beste der Welt. Deshalb erwarten wir ein weltweit reges Interesse an der Versteigerung."
Bus allein unter Rennwagen
Das "offene Plattform"-Design des Routemaster sorgte seinerzeit für verkürzte Ein- und Ausstiegszeiten der Passagiere. Außerdem brauchte der Bus dank seiner Leicht-Bauweise deutlich weniger Kraftstoff als seine Vorgänger. Für den Komfort des Fahrers sorgten eine Servolenkung und eine automatische Schaltung.
Mit dem Routemaster will Silverstone-Auctions-Chef einen Kontrapunkt zu den übrigen Angeboten beim Race Retro & Classic Car Sale setzen. "Er ist vielleicht nicht so glatt und so schnell wie viele der anderen angebotenen Wagen, aber man kann mit dem Bus ebenfalls jede Menge Spaß haben und er ist eine großartige Investitionsmöglichkeit", so Whale.
Lola rennt
Als Beispiel für einen der zu versteigernden Rennwagen nennt Silverstone Auctions einen 1969er Lola T70 MkIII B. Für das Fahrzeug erhofft sich das Auktionshaus deutlich mehr als für den Bus: Umgerechnet rund 700.000 bis 800.000 Euro sollen für den Old-School-Flitzer zusammenkommen. Schließlich hat der Wagen Geschichte, konnte Rennen in Spa und Monza gewinnen.
Der Lola wurde komplett überholt und ist nun mit FIA-Papieren fit für europäische Rennen mit historischen Fahrzeugen. Differenzial, Schaltung und Motor sollen in einen Quasi-Neuzustand versetzt worden sein. Außerdem im Angebot: ein 1953er Connaught AL10, der unter anderem von der britischen Rennfahrer-Legende Roy Salvadori gefahren wurde. Für das Fahrzeug erwartet der Auktionator umgerechnet 250.000 bis 300.000 Euro. Zudem wird ein Cooper Bristol versteigert. Der Wagen war einer der ersten in der Donington Grand Prix Collection. Diese Collection ist das Museum mit der weltweit größten Sammlung an Grand-Prix-Rennwagen. 170.000 bis 200.000 Euro erhofft sich Silverstone Auctions von einem Verkauf dieses Sportlers. (ghe)