Die vier Motorradhersteller Honda, Yamaha, Kawasaki und Harley-Davidson sind derzeit mit Rückrufaktionen in Deutschland beschäftigt. Insgesamt sind 5.400 Halter der japanischen Maschinen betroffen. Wie viele Harleys in die Werkstatt müssen, ist unklar: Der Importeur wollte gegenüber asp-Online erneut keine Auskünfte zu dem Rückruf geben und verwies auf das eigene Online-Informationssystem (s. Link unten in der Box). Laut KBA ist von der Maßnahme der US-amerikanischen Kultmarke die "Dyna"-Baureihe betroffen. US-Behörden ergänzten, dass es um den Bauzeitraum 24. Juli bis 28. August 2008 geht. Die Federklemme des Seitenständers weist möglicherweise eine fehlerhafte Schweißstelle auf. Dadurch kann der Seitenständer unter Umständen nicht ordnungsgemäß einklappen. Dies könnte einen Unfall zur Folge haben, bei dem der Fahrer, auch tödlich, verletzt werden kann. Bei Honda sind 4.000 Einheiten der 2008 neu vorgestellten Modellreihe CBF600 von einer Rückrufaktion betroffen. Durch Wassereintritt am Kabelbaum kann der Stecker des Geschwindigkeitssensors korrodieren. Es bestehe die Möglichkeit, dass der Tachometer nicht die korrekte Geschwindigkeit anzeige, sagte ein Sprecher der Honda Motor Europe (North) GmbH. Zur Fehlerbehebung müsse die Fahrzeugelektrik "modifiziert" werden, hieß es weiter ohne nähere Angaben. Der Arbeitsaufwand beträgt laut dem Sprecher mindestens 40 Minuten. Danach erfolgt ein Eintrag im Kundendienstheft und eine Körnerpunktmarkierung an der VIN im Lenkkopfbereich. Yamaha überprüft ältere Maschinen (Modelljahr 1999 und 2000) der Baureihe TW125. Bei 548 Einheiten könne die untere Befestigung des Federbeins brechen, erklärte ein Sprecher gegenüber asp-Online. Das Federbein werde im Rahmen eines ca. 40-minütigen Werkstattaufenthalts ausgetauscht. Auch hier werden die abgearbeiteten Fahrzeuge mit einem Körnerpunkt vor der Fahrgestellnummer versehen. Kawasaki 1400GTR: Neuer Schutz für das Bremspedal Bei Kawasaki geht es um 832 Einheiten des Sporttourers 1400GTR aus dem Modelljahr 2008 und teilweise 2009. Wie ein Sprecher von Kawasaki Motors Europe gegenüber asp-Online bestätigte, können sich aufgrund der Bauform des Bremspedals kleine Steine oder anderer Straßenschmutz zwischen dem Pedal und der Druckstange des Hinterrad-Bremszylinders ansammeln. Die Hinterradbremse kann dadurch überhitzen, sodass sie beschädigt wird, fest geht oder versagen kann. An den betroffenen Fahrzeugen wird ein Schutz am Bremspedal montiert, wofür ca. 20 Minuten veranschlagt sind. Die Rückrufaktion läuft seit Januar, 294 Maschinen wurden laut dem Sprecher schon abgearbeitet, erkennbar an dem neu montierten Bauteil und einem Eintrag ins Serviceheft. (ng)
Motorradrückrufe: Vier auf einen Streich
Honda, Yamaha und Kawasaki holen derzeit fast 5.400 Maschinen in die deutschen Vertragswerkstätten. Und auch Harley-Davidson hat es erwischt.