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Fahrwerksneuheiten: Alles in einem Set

04.04.2019 11:00 Uhr
Fahrwerkreparatur
Sache für Experten: Bei Reparaturen am Fahrwerk muss man sorgfältig sein.
© Foto: ZF

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Bis zu 70 Fahrwerk- und Lenkungsteile können in einem Pkw eingebaut sein. Da es sich um sicherheitsrelevante Komponenten handelt, verlangen sie nicht nur bei Konstruktion und Fertigung, sondern auch bei der Montage besondere Sorgfalt. Reparaturen sollten deshalb ausschließlich vom Fachmann und mit Originalersatzteilen vorgenommen werden. Um die Reparatur zu erleichtern, bieten viele Hersteller Service Kits oder Packs an, die alle für die Reparatur benötigten Teile enthalten.

Fahrzeugspezifische Lösungen

So hat beispielsweise ZF Aftermarket unter der Marke Lemförder so genannte Service Packs für Werkstätten parat, die eine Lenkungs- und Fahrwerksreparatur vereinfachen sollen. Die fahrzeugspezifischen Befestigungssätze können zur jeweiligen Hauptkomponente zusätzlich bestellt werden und beinhalten dann alle benötigen Teile für die Reparatur. Die neuen Kits enthalten zum einen das Befestigungsmaterial für die auszutauschenden Hauptkomponenten, wie zum Beispiel Querlenker oder Zugstrebe, zum anderen auch die Befestigungsmittel für die Peripheriekomponenten. Diese müssen bei der Reparatur gelöst oder entfernt werden, um das defekte Teil zu ersetzen. Die Fahrzeughersteller empfehlen, grundsätzlich alle beim Einbau von Ersatzteilen gelösten Schrauben und Muttern durch neue zu ersetzen, da diese bei nochmaliger Verwendung in der Funktion eingeschränkt sein können. Werden Hauptkomponente und der dazugehörige Befestigungssatz gemeinsam geordert, ist das deutlich schneller und effizienter, denn es müssen die weiteren Komponenten nicht zusätzlich identifiziert und bestellt werden. Aktuell bietet ZF Aftermarket 120 Service Packs mit Ersatzteilen in Originalqualität für 830 Fahrzeugmodelle an. Weitere 14 Service Packs sollen bis Mitte des Jahres im Handel erhältlich sein.

Ein- und Auspressen entfällt

Das neue All-in-one-Kit vom Hamburger Hersteller Meyle ist eine Reparaturlösung für das Radlager, mit der Werkstätten ebenfalls wertvolle Zeit einsparen können. Denn Radlager und Radnabe sind bei dem Reparatursatz bereits vormontiert - das zeitintensive Aus- und Einpressen der Radnabe vor dem Einbau entfällt somit. Das hat noch weitere Vorteile: Beim Auspressen der Radnabe können Teile des Radlagers auf der Radnabe zurückbleiben oder die Radnabe beschädigt werden. Zudem kann beim Wiedereinpressen der sensible ABS-Sensorring (wenn vorhanden) beschädigt werden. Durch die Verwendung des vorgepressten Reparatursatzes wird zudem sichergestellt, dass alle Toleranzen wie Rundlauf oder Seitenschlag genau passen, da die Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind. Die Reparaturlösung deckt einen weltweiten Fuhrpart von über drei Millionen Fahrzeugen ab, darunter auch Modelle von Audi, Ford, Mercedes-Benz und VW.

Seit Kurzem bietet der Lagerspezialist SKF ein umfassendes Sortiment an Lenkungs- und Fahrwerksteilen an. SKF liefert seit Längerem bereits Rad- und Stützlager sowie unterschiedlichste Lösungen für den gesamten Antriebsstrang des Autos. Nun hat SKF das Ersatzteilangebot um ein zusätzliches Sortiment an Lenkungs- und Fahrwerksteilen erweitert. Die jüngste Produktlinie umfasst Trag- und Führungsgelenke, Querlenker, Silentlager, Stabilisatorlager und Koppelstangen sowie Spurstangen und Spurstangenköpfe. Diese Teile ergänzen das Sortiment an Lagern, Aufhängungen, Faltenbälgen und anderen Fahrwerkskomponenten. SKF liefert die neuen Teile auch als komplette Reparatur-Kits inklusive passendem Montagezubehör aus.

Auch der französische Lagerhersteller NTN-SNR Roulements hat sein Sortiment an Fahrwerksteilen für den freien Teilemarkt ausgebaut. Das Angebot umfasst neben Radlagern (Radlagersätze und Einzellager) für Pkw und Nkw auch Federbeinlagersätze, Einzellager und einzelne Gummi-Metall-Elemente für Vorder- und Hinterachse. Auch Antriebswellen und Gleichlaufgelenke gehören zum Portfolio des Herstellers, darunter Bausätze für die Antriebswellen, Bausätze für die Gelenke auf der Radseite und Bausätze für die Manschetten auf der Radseite und auf der Differentialgetriebeseite.

Steigender Feder-Bedarf

Der Antriebsstrang-Spezialist GKN Driveline ist zwar hauptsächlich im OEM- Bereich aktiv, möchte sein Fahrwerks- und Antriebsstrang-Portfolio auf dem Aftermarket ausbauen. So hat das Unternehmen festgestellt, dass Schäden an Schraubenfedern zunehmen, was sie zu einem interessanteren Ersatzteil macht. Während früher hauptsächlich die Korrosion Austauschgrund Nummer eins war, sind die Ursachen heute vielschichtiger. Zum einen sind die Fahrzeuge schwerer geworden, was zu einer höheren Belastung der Federn führt. Andererseits versuchen die Fahrzeughersteller auch bei den Federn Gewicht zu sparen und setzen nur selten stabilere - und damit schwerere - Bauteile ein.

Hinzu kommen die bei vielen Autofahrern immer beliebteren großen Räder, die gerade in Verbindung mit den immer schlechteren Straßenverhältnissen die Federn zusätzlich belasten. Mit den Schraubenfedern der Marke Spidan möchte GKN einen passenden Ersatz liefern. Um die Auswahl zu vereinfachen, werden die Schraubenfedern mit genau den gleichen Farbmarkierungen angeboten wie ihre Serienpendants. Die Federn werden zudem werkseitig, falls die Fahrzeugkonstruktion es erfordert, mit Schutzschläuchen über den ersten Windungen bestückt, was eine wirksame Geräuschisolation zur Karosserie bildet.

Im Bereich des Antriebsstrangs hat GKN den neuen Seitenwellentyp "Ballspline" vorgestellt. GKN hat die Seitenwellen für den Serieneinsatz in SUV entwickelt und bietet diese ohne Qualitätsabstriche nun auch in seinem Ersatzteilprogramm an. Damit soll eine gleichzeitig hohe Geländegängigkeit mit sicheren Fahreigenschaften auf der Straße kombiniert werden - denn SUV-Fahrer erwarten auf der Straße das gleiche Fahrverhalten und den gleichen Komfort wie bei einer Limousine, obwohl die Anforderungen an die Fahrwerkskonstruktion höher sind. Linear angeordnete Kugellager erlauben bisher unerreichte Verschiebelängen und ermöglichen so leistungsfähigere Fahrwerke.

Kurzfassung

Ein Blick in den Markt zeigt, dass immer mehr Hersteller Fahrwerksteile und Reparaturlösungen anbieten. Bei Letzteren geht der Trend zu Service Kits, in denen alle zur Reparatur benötigten Teile bereits enthalten sind.

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