Die europäischen Autozulieferer sind nach dem dramatischen Krisenjahr 2009 laut einer Studie noch längst nicht über den Berg. Zwar wachse die Nachfrage vor allem auf den boomenden Märkten in Asien weiter kräftig. In Europa sei aber noch mit einer längeren Durststrecke zu rechnen, heißt es in der am Montag in München veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung AlixPartners. Gerade der europäischen Zuliefererindustrie stehe deswegen ein Umbau bevor. "Die Branche kämpft weiterhin mit deutlichen Überkapazitäten und einem hohen Verschuldungsgrad." Der Analyse zufolge sind mehr als die Hälfte der Zulieferer in Europa finanziell schwer angeschlagen. Die Erholung werde anders als in den USA auf sich warten lassen. "In den USA ist der Autoindustrie ein insgesamt erfolgreicher Turnaround gelungen", schreibt Autoexperte Vinzenz Schwegmann. Dort erzielten die Zulieferer trotz geringerer Produktion wieder Gewinne auf dem Niveau von 2007. "Die europäische Autoindustrie hat sich indessen mit Hilfe der Abwrackprämie und kurzfristiger Freisetzung von Liquidität über die Krise gerettet, die strukturellen Probleme aber bisher nicht gelöst", sagte Schwegmann. Die Automärkte hierzulande dürften nicht vor 2015 auf das Vorkrisenniveau zurückkehren. "Gerade die starken und liquiden Zulieferer sollten die Marktentwicklung nutzen, um die Konsolidierung aktiv zu gestalten." Doch seien zum Beispiel Übernahmen kein Selbstläufer und müssten genau geprüft werden – denn Größe allein garantiere keinen Erfolg. (dpa)
Studie: Autozulieferer vor mageren Jahren
Trotz boomender Märkte in Asien muss sich die Branche noch auf eine längere Durststrecke einstellen. Laut einer Analyse sind die Strukturprobleme – Überkapazitäten und Verschuldung – nach wie vor ungelöst.