Christ Wash Systems
Portalwaschanlagen sind ein profitables Geschäft. Aber nur, wenn der Waschdurchsatz auch zu Spitzenzeiten dem Kundenansturm gewachsen ist. Moderne Waschtechnik hilft den Ansturm zu meistern.
Statistisch gesehen wird jedes bundesdeutsche Auto vierzehn Mal im Jahr in einer Portalwaschanlage gewaschen. Bei rund 51 Millionen Pkw und ca. 15.000 Portalwaschanlagen in Deutschland ergibt dies die astronomische Zahl von 714 Millionen Wäschen im Jahr. Jede einzelne Portalwaschanlage ist damit theoretisch mit 4.760 Wäschen pro Jahr ausgelastet. Was wie ein profitables Geschäft aussieht, kann in der Praxis jedoch schnell zu Verlusten führen. Vor allem dann, wenn der Waschdurchsatz der Portalwaschanlage nicht flexibel auf hohen Kundenansturm reagieren kann.
Durchschnitt ist kein Maximum
Vor diesem Problem stand auch das Autohaus Reisacher, BMW- und MINI-Händler in Ulm. „Bei der Anschaffung unserer beiden Portalwaschanlagen war von Anfang an klar, dass sie nur für den Eigenbedarf genutzt werden sollen“, sagt Sven Schulmeyer, Marketingverantwortlicher im Autohaus Reisacher. Der Waschdurchsatz orientierte sich daher an den Verkaufszahlen der Neufahrzeuge, am Werkstattdurchlauf der Kundenfahrzeuge und an der Anzahl der aufbereiteten Gebrauchtfahrzeuge. Über das Jahr gemittelt fallen so durchschnittlich 2.200 Eigenwäschen monatlich im Autohaus Reisacher an. Diese Zahl darf jedoch nicht mit dem maximal möglichen Waschdurchsatz eines Waschportals gleichgesetzt werden. Hierzu Paolo Miccichè, Fachberater bei der Otto Christ AG, Wash Systems: „Der ermittelte durchschnittlich benötige Waschdurchsatz ist lediglich ein Richtwert. Denn zu Spitzenzeiten, wie im Frühjahr oder Herbst, wenn die Kunden auf Sommer- bzw. Winterreifen umrüsten und dabei ihr Fahrzeug im Autohaus waschen lassen, muss die Waschtechnik in der Lage sein, den Kundenansturm abzufangen.“ Bis zu 160 Wäschen täglich sind an solchen Tagen im Autohaus Reisacher keine Seltenheit. „Theoretisch wären zwei Waschportale in der Lage, über den Tag gesehen den benötigten Waschdurchsatz zu leisten“, so Sven Schulmeyer. „Jedoch konzentrieren sich bei uns die Fahrzeugwäschen generell zu rund 60 Prozent auf die Zeit zwischen 14 und 16 Uhr.“ Speziell zu den Reifenwechselzeiten sind dann selbst zwei Waschportale nicht in der Lage, den benötigten hohen Waschdurchsatz zu leisten, da die einzelne Wäsche zu lange dauert. Lange Wartezeiten für das Waschpersonal und damit auch für die Kunden wären die Folge. Um dem Problem der Spitzenzeiten zu begegnen, ließ sich Sven Schulmeyer eingehend von Paolo Miccichè beraten. Seine Wahl fiel schließlich auf das Waschportal Quantus C 165 von Christ. Es ist in der Lage, durch Beschleunigung des Waschvorgangs die Waschzeiten wesentlich zu verkürzen. Im Normalbetrieb, bei voller Auslastung der Waschprogramme, leistet die Quantus C 165 bis zu 1.200 Wäschen monatlich. In Spitzenzeiten kann die fünf bis sechs Minuten dauernde Normalwäsche jedoch auf weniger als zweieinhalb Minuten beschleunigt werden.
Optimiertes Waschprogramm
Erreicht wird dies, indem die 5-Bürstenanlage die Hochdruckvorwäsche, die Hauptwäsche und den Trockenvorgang in nur einem Vor- und Rücklauf erledigt. Damit kann der Waschdurchsatz bis auf 2.300 Wäschen im Monat gesteigert werden. Auch bei maximaler Schnellwäsche ist die Qualität des Waschergebnisses dabei noch sehr hoch. Bei höchsten Qualitätsanforderungen lässt sich die Zeitdauer der Wäsche jedoch stufenlos anpassen. Im Autohaus Reisacher wurde der Schnellwaschgang auf rund dreieinhalb Minuten eingestellt, um die Einwirkzeit des Heißwachses zu erhöhen. „Diese Einstellung ermöglicht es uns, auch den stärksten Kundenansturm abzufangen und unseren Qualitätsansprüchen an die Wäsche gerecht zu werden“, so Sven Schulmeyer. „Zudem haben wir noch Reserven, falls es doch einmal zu einem Stau vor den Waschportalen kommen sollte.“ Selbst die Schnellwäsche von großen SUVs ist mit der Christ Quantus C 165 problemlos möglich. „Sie dauert lediglich, aufgrund der größeren Fahrzeuglänge, wenige Sekunden mehr“, so Paolo Miccichè. Die Durchfahrtshöhe von 2,25 Metern und die Durchfahrtsbreite von 2,40 Metern lassen dabei sogar Reserven für große VANs. „Von Vorteil ist auch der geringe Platzbedarf der Quantus C 165“, ergänzt Sven Schulmeyer. „Die jeweils knapp 10 Meter langen, 3, 52 Meter breiten und 3,08 Meter hohen Maschinen ließen sich ohne bauliche Erweiterungen problemlos in unsere beiden Waschhallen einbauen.“
Analyse ist Pflicht
Im Autohaus Reisacher wird die Quantus C 165 nur für die Eigenwäsche genutzt. „Selbstverständlich kann sie auch für die Lohnwäsche eingesetzt werden“, so Paolo Miccichè. „Eine gründliche Standortanalyse ist dann Pflicht.“ Hier wird zur Berechnung des Waschdurchsatzes zunächst die Anzahl der vorbeifahrenden Fahrzeuge, die Wohnstruktur der näheren Umgebung im Umkreis von fünf Kilometern und die regionale Konkurrenzsituation analysiert. Hochfrequentierte Standorte sind dabei immer solche, die direkt neben Hauptverkehrsstraßen, unmittelbar neben Einkaufszentren oder zentral liegen. Berücksichtigung findet auch die Einwohnerzahl pro Quadratkilometer in der näheren Umgebung und wie viele Pkw hier auf 1.000 Einwohner gerechnet zugelassen sind. Wichtig sind hier aber auch die regionalen Grundwasserschutzgesetze. Ist die private Wagenwäsche auf dem eigenen Grundstück oder auf der Straße verboten, muss nochmals mit einer deutlich höheren Frequentierung des Waschportals gerechnet werden.
„Auch die Vor-Ort-Situation muss berücksichtigt werden“, führt Paolo Miccichè weiter aus. „Zu Stoßzeiten muss genügend Platz für die Anfahrt und anschließende Nachpflege zur Verfügung stehen. Ist beides nicht ausreichend vorhanden, vergrault man sich sehr schnell seine Kunden.“ Nicht zuletzt spielt die Preiskalkulation eine wichtige Rolle bei der Ermittlung des Waschdurchsatzes. Je kostengünstiger im Vergleich zu den Mitbewerbern die Waschleistung angeboten wird, desto höher ist die Frequentierung. Jedoch muss hier auf die Amortisierung, Unterhaltskosten, Technik und Vielfalt der angebotenen Waschprogramme, die Qualität der Wäsche und Umweltverträglichkeit des Waschportals geachtet werden. Denn immer mehr Autofahrer wollen neben einer schonenden Wäsche ihr Fahrzeug kostengünstig und umweltbewusst waschen lassen.
Aus den genannten Faktoren lässt sich schließlich die durchschnittliche Auslastung des Waschportals pro Monat errechnen. Aber wie Paolo Miccichè sagt, ist dies nur ein Richtwert. Erst Pufferkapazitäten, wie sie die Quantus C 165 bietet, sind das Geheimnis eines erfolgreichen Waschgeschäfts. Marcel Schoch
- Ausgabe 4/2012 Seite 34 (351.0 KB, PDF)