Die Mondial de l’Automobile, die älteste Automobilausstellung der Welt, ist allerdings kaum weniger vom Zeitgeist getrieben als die Pariser Modewochen. Das zeigen die auf dem Automobilsalon in Frankreichs Hauptstadt präsenten Mode-Themen wie Hybrid und SUV. Dass nicht allen das Gerangel auf dem Laufsteg gefällt, wird aber auch klar.
Wie die Schlaghose immer mal wieder ein Comeback feiert, sind Neuauflagen von Klassikern ein Thema. So feiert Mazda beispielsweise das 25-jährige Jubiläum des MX-5 mit der rundum erneuerten, vierten Generation des Kult-Roadsters. Damit der in dezidiert maskulinem Design geformte Sportler seinen großen Auftritt im Scheinwerferlicht nicht teilen muss, haben die Japaner sogar ihren neuen Kleinwagen Mazda2 zu Hause gelassen.
Gut fünfzig Jahre nach seinem Marktstart steht auch eine neue Generation des Ford Mustang in Paris, ebenso wie der neue offene Audi TT, der allerdings auf eine etwas kürzere Produktgeschichte zurückblickt. Auf immerhin 30 Jahre kommt der Espace, dessen Neuauflage in neuer Crossover-Optik Renault auf der Heimmesse mit einem üppigen Auftritt feiert.
VW zeigt Stecker-Technik
Aber nicht nur Renault trägt in Halle eins dick auf: Mit weiten Achsen, Lichtinstallationen, vielen glänzenden Flächen, hochflorigem Teppich und einer umfassenden Angebot ihres Portfolios melden die französischen Hersteller auf ihrer Heimmesse ihren Gebietsanspruch an. Sie zeigen sich technisch und designerisch up-to-date: Citroën mit der DS-Studie und dem Druckluft-Hybrid im Cactus zum Beispiel.
Der VW-Konzern hält mit Stecker-Technik dagegen: Mit dem Passat GTE, dem Porsche Cayenne S E-Hybrid und den Studien Lamborghini Asterion und XL Sport. Anders als in anderen Jahren stehlen die Deutschen den Franzosen aber nicht die Show, was auch daran liegt, dass wichtige Autos wie der VW Passat, Mercedes GT oder BMW X6 ihre Weltpremieren bereits vor einigen Wochen gefeiert haben. Eine Einzelvorstellung scheint immer mehr Herstellern erstrebenswerter als ein Gerangel auf dem Boulevard der Eitelkeiten.