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19.03.2010 12:02 Uhr
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HEKA Auto Test

Während die Verhandlungen um eine neue Bremsenrichtlinie für die Hauptuntersuchung noch in vollem Gange ist, hat sich HEKA bereits an die Arbeit gemacht und seine Plattenbremsprüfstände verbessert.

Ob nun die Rolle oder die Platte der bessere Bremsenprüfstand ist, ist seit vielen Jahren Thema intensiv geführter Diskussionen. Dabei hat die Praxis längst eine pragmatische Entscheidung getroffen, immerhin sind in deutschen Werkstätten und Prüfstationen Schätzungen zufolge 12.000 Plattenbremsprüfstände installiert. Viele Betriebe setzen den Plattenbremsprüfstand dabei in der Annahme ein, während der Rollenbremsprüfstand von der Werkstatt genutzt wird. Wer keinen Platz für einen Rollenbremsprüfstand hat, weicht gerne auf den Plattenprüfstand aus. Schließlich gehen viele Anwender beim Thema Bremsprüfung von Allradfahrzeugen auf Nummer sicher und setzen auf die Platte. Der Rollenbremsprüfstand spielt seine Vorzüge hingegen bei der Durchführung intensiverer Prüfungen aus. Mit den beiden Systemen lassen sich die individuellen Anforderungen und die baulichen Gegebenheiten einer Werkstatt abdecken und in jedem Fall eine Bremsprüfung realisieren. Beide Verfahren sind für die Bremsprüfung im Rahmen der Hauptuntersuchung (HU) geeignet und zugelassen.

Verbesserungsbedarf erkannt

Alle Messungen, die nicht unter streng definierten Bedingungen in einem Labor stattfinden, sind gewissen Kompromissen unterworfen. Das ist bei einer Bremsprüfung nicht anders. Analog der geltenden Richtlinie genügte es lange Zeit Abweichungen des Bremsresultates zwischen der rechten und linken Seite einer Achse zu entdecken und zu schwache Bremsleistungen zu finden, um sichere von unsicheren Bremsen unterscheiden zu können. Auch wenn sich aktuell die an der Novellierung der Bremsenrichtlinie beteiligten Gruppen über eine Reihe von Details noch nicht im Klaren sind, so herrscht Einigkeit darüber, dass die aktuelle Bremsenrichtlinie in vielen Punkten überarbeitet werden muss. Dabei gilt es den technischen Fortschritt der Fahrzeugtechnik ebenso zu berücksichtigen wie die moderne Messtechnik der Prüfstände und einige Unzulänglichkeiten der bisherigen Praxis.

Vieles neu durchdacht

Um die Messgenauigkeit seiner Prüfstände zu erhöhen und um auf die zu erwartenden Veränderungen der Gesetzeslage vorbereitet zu sein, hat der auf Plattenbremsprüfstände spezialisierte Werkstattausrüster HEKA aus Freiburg aktuell einige Änderungen umgesetzt. Neu ist zum Beispiel die Geschwindigkeitsprüfung während der Bremsprüfung. So beträgt die Mindestgeschwindigkeit beim Start der Messung 8 km/h, wobei die Messergebnisse unterhalb 2 km/h keine Berücksichtigung finden. Dies ermöglicht eine Vergleichbarkeit der Messwerte von Platten- und Rollenbremsprüfständen, denn die Phase des Formschlusses zwischen Rad und Prüfplatte wird ausgeblendet. Die Grafik auf dieser Seite unten links verdeutlicht dies. Der bei geringen Prüfgeschwindigkeiten auftretende Formschluss zwischen Reifen und Prüfplatte verfälscht das Ergebnis der Bremsprüfung. Neu umgesetzt wurde bei HEKA ebenfalls das automatische Wiegen des Prüffahrzeugs. Die Erfassung des Prüfgewichts ermöglicht die Berechnung der Abbremsung, welche das Verhältnis zwischen der Bremskraft und der Gesamtgewichtskraft angibt. Eine weitere Verbesserung ihrer Plattenbremsprüfstände ist die Einführung eines optischen Signals für die Bremsbetätigung. Dieses Signal wird nur gegeben, wenn die Mindestgeschwindigkeit von 8 km/h eingehalten wird und die Räder einer Achse den optimalen Punkt für den Beginn der Bremsprüfung erreicht haben, also die effektive Länge der Prüfplatte voll ausgenutzt werden kann. Weiter entwickelt hat HEKA sein bereits im Vorjahr präsentiertes Verfahren zum Prüfen elektrisch betätigter Feststellbremsen. Hierfür wird in die vordere Abschleppöse eines Fahrzeugs ein Gurt eingehängt, welcher am anderen Ende an einem Haken im Werkstattboden befestigt und mit einem Handgriff straff gezogen wird. Anschließend wird mit einem Gurtspanner eine Zugkraft erzeugt. Diese muss aktuell 18 Prozent der maximal zulässigen Gewichtskraft des Fahrzeugs entsprechen.

Kombinierte Prüfung

Der Sinn einer Prüfstraße im Bereich der Annahme besteht darin möglichst jedes Fahrzeug einer kurzen Diagnose zu unterziehen. Nur so fallen Instandsetzungsdefizite auf, lassen sich dem Kunden individuelle Angebote zur Verbesserung des technischen Zustands seines Fahrzeugs machen. Doch die Prüftechnik im Annahmebereich wird von Kunden und Annehmern nur akzeptiert, wenn es schnell geht. HEKA hat die Prüfzeit pro Fahrzeug auf durchschnittlich 15 Sekunden begrenzt. Dabei erfasst die Prüfstraße je nach Ausstattung die Spur, das Fahrzeuggewicht, die Dämpfung des Fahrwerks und die Funktion der Bremse. Die so ermittelten elementaren Werte für die Beurteilung der Verkehrssicherheit werden auf Wunsch in einem übersichtlichen Protokoll numerisch und grafisch zusammen- gefasst.

Anhand dieses Protokolls kann der Werkstatt-Annehmer den Kunden in verständlicher Form vermitteln, welche Systeme am Fahrzeug genauer überprüft und instand gesetzt werden müssen. Nicht nur weil die Prüfgeschwindigkeiten bei den verbesserten Prüfständen mit 8 km/h bis 10 km/h etwas höher sind als bisher, empfiehlt HEKA-Inhaber Herbert Kallinich seinen Kunden die Prüfstraße in der Werkstatteinfahrt zu installieren: „Diese Fläche ist gewonnener Raum und garantiert die Prüfmöglichkeit sämtlicher Fahrzeuge zu 100 Prozent.“

Nachrüstung möglich

Für die beschriebenen Verbesserungen der Prüfstände mussten Hard- und Software der HEKA-Prüfstände in einigen Punkten modifiziert oder ergänzt werden. Bereits vorhandene Prüfstände ab dem Baujahr 2002 lassen sich nach Werksangaben unkompliziert auf die neue Technologie um- bzw. hochrüsten. Bernd Reich

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