Nach den Gerüchten kommt das Dementi: Die Agnelli-Familie hat als größter Fiat-Aktionär einen Bericht über eine mögliche Übernahme des italienischen Autobauers durch Volkswagen zurückgewiesen. Es hätten keine Gespräche über eine Fusion stattgefunden, sagte am Donnerstag ein Sprecher der Exor-Holding, in der die Familie ihre gut 30 Prozent Anteile an Fiat gebündelt hat. Auch Fiat selbst dementierte – nachdem der Konzern sich zunächst bedeckt gehalten hatte.
Zuvor hatte das "Manager Magazin" berichtet, VW-Großaktionär Ferdinand Piëch und die Fiat-Haupteignerfamilien hätten "bereits diverse Gespräche geführt". Demzufolge soll es vor allem um Fiats US-Tochter Chrysler gegangen sein.
Ein VW-Konzernsprecher bekräftigte, dass das Unternehmen den Bericht nicht kommentiere. Zu Marktspekulationen nehme man grundsätzlich keine Stellung. Unabhängig von dieser generellen Linie ergänzte er aber: "Derzeit stehen keine Übernahmeprojekte auf der Agenda. Wir konzentrieren uns jetzt darauf, die Effizienzen im Konzern zu heben."
Es sind nicht die ersten Spekulationen rund um Volkswagen und Italiens größten Autobauer. Piëchs Leidenschaft für die italienische Traditionsmarke Alfa Romeo ist bekannt, Fiat-Chef Sergio Marchionne hatte einen Verkauf der darbenden Konzerntochter aber ausgeschlossen. Stattdessen will er fünf Milliarden Euro in die Wiederbelebung der Marke stecken, die mit neuen Modellen den Oberklasse-Platzhirschen BMW und Daimler sowie der VW-Tochter Audi Konkurrenz machen soll.