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Maßnahmenpaket: Merkel will E-Autos fördern

16.05.2011 09:35 Uhr
Maßnahmenpaket: Merkel will E-Autos fördern
Stecker rein: Das lange Betteln der Autobauer um Förderung hatte offenbar Erfolg.
© Foto: ddp / Michael Gottschalk

Bereits vor dem "Auto-Gipfel" am Montag bei der Kanzlerin wurde ein Maßnahmen-Paket bekannt: Es sieht zusätzliche Steuerentlastungen und Sonderrechte im Straßenverkehr vor. Die Grünen wollen Elektroauto-Käufern gar 5.000 Euro geben. Dabei warnen Experten vor übertriebenen Erwartungen an Elektroautos.

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Bislang ist es nicht mehr als eine Vision - von der schönen, neuen Autowelt: Elektrisch, umweltfreundlich und nebenbei auch noch deutlich leiser als heute soll der Autoverkehr von morgen sein. Ohne Staatshilfen kann der Durchbruch nicht gelingen, fordern die Hersteller seit Monaten – und scheinen sich nun durchgesetzt zu haben. Denn ihnen soll bei der Einführung von E-Autos kräftig unter die Arme gegriffen werden. Bereits vor dem "Auto-Gipfel" am Montag bei Kanzlerin Angela Merkel wurde ein Maßnahmen-Paket bekannt: Es sieht zusätzliche Steuerentlastungen und Sonderrechte im Straßenverkehr vor. Außerdem sollen den Unternehmen E-Autos für den Fuhrpark schmackhaft gemacht werden. Für die Forschung soll es bis 2013 eine Milliarde Euro geben. Die Koalition reagiert damit trotz Kritik an den Hilfen auf das Dauertrommeln der Autobranche, deren Kassen angesichts von Rekordgewinnen eigentlich gut gefüllt sind. Im neuen Zwischenbericht des Expertengremiums Nationale Plattform Elektromobilität (NPE), den Merkel am Montag entgegennimmt, nämlich lautet die Hauptbotschaft: Ohne staatliche Hilfen könnte das Ziel von einer Million Elektroautos bis 2020 klar verfehlt werden. Bisher gibt es in Deutschland weniger als 1.500 Elektroautos – bei einem Gesamtbestand von rund 42 Millionen Pkw. Die mächtige Autolobby also scheint einen Etappensieg errungen zu haben, wenn es auch direkte Kaufprämien wie in anderen Ländern nicht geben soll. Ex-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) hatte betont, das E-Auto müsse sich am Markt durchsetzen und könne nicht durch Kaufprämien in den Markt gebracht werden. Auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hatte vor einem Subventionswettlauf in Europa gewarnt. Die Autoindustrie könne die Milliardenkosten für Forschung und Entwicklung nicht alleine tragen, dabei sei auch die Politik am Zug, erklärte dagegen zum Beispiel Daimler-Chef Dieter Zetsche. Nun müssten die Weichen gestellt werden. "Sonst ist der Zug abgefahren." Auch in Deutschland müssten künftig E-Autos und Batterien entwickelt und produziert werden. Andernfalls sei der Markterfolg deutscher Hersteller in Gefahr. "30-Jähriger Krieg der Technologien" Die Probleme bei Elektroautos indes sind noch riesig. Die Reichweite ist gering, der Preis zu hoch. Vor allem bei der Batterietechnologie gibt es noch viel zu tun. Die Autobranche muss zudem die Entwicklung anderer alternativer Antriebstechnologien ebenfalls vorantreiben, auch das kostet viel Geld. Denn die Branche erwartet künftig einen Mix aus Antrieben und will nicht nur auf Elektro setzen. Mit den Zukunftstechnologien aber ist erst einmal keine Kasse zu machen. Noch auf Jahre hinaus werden die deutschen Autobauer ihr Geld vor allem mit PS-starken und teuren Autos und Geländewagen verdienen. Experten wie Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach warnen: Der Phase der Elektro-Euphorie werde eine Phase der deutlichen Ernüchterung folgen, vor allem dann, wenn die Öffentlichkeit Kosten und Nutzen von E-Autos mit denen konventioneller Fahrzeuge vergleiche. Die E-Mobilität könne zwar eine Revolution im Automobilbau einleiten: "Allerdings wird die Revolution nicht über Nacht kommen, sondern es wird eher einen '30-Jährigen Krieg' der Technologien geben."
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