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Zulieferer: ZF prüft TRW-Kauf

11.07.2014 13:14 Uhr
ZF Getriebewerk in Gray Court, South Carolina, USA
ZF hat im vergangenen Jahr ein Getriebewerk in den USA eröffnet. Nun soll das nordamerikanische Standbein durch einen Zukauf ausgebaut werden.
© Foto: ZF

Die Friedrichshafener wollen sich den US-Konkurrenten einverleiben und so mit Bosch und Continental beim Umsatz fast gleichziehen. Dabei wäre die Größe nicht allein entscheidend für den Deal.

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Ein solcher Schritt war eigentlich absehbar: Bis 2025 will der Autozulieferer ZF Friedrichshafen seinen Umsatz auf 40 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Dass das nicht ohne eine Übernahme möglich sein wird, erscheint logisch. Nun verhandelt die Firma vom Bodensee mit dem US-Wettbewerber TRW Automotive im Bundesstaat Michigan. Steht der Deal, würde ZF mit dann knapp 30 Milliarden Euro Umsatz zur Nummer drei im weltweiten Zulieferergeschäft aufsteigen.

ZF hatte am Donnerstagabend Gespräche mit dem US-Konkurrenten über einen möglichen Kauf bestätigt. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Auch TRW bestätigte, ein vorläufiges Übernahmeangebot erhalten zu haben, ohne den Namen des Kaufinteressenten zu nennen. Für ZF wäre die Übernahme nicht nur ein Mittel zu wachsen. Auch aus technologischer und strategischer Sicht wäre TRW eine optimale Ergänzung, um im weltweiten Wettbewerb bestehen zu können.

Der Zulieferer vom Bodensee will bis 2025 seinen Umsatz steigern und gleichmäßiger auf die verschiedenen Weltregionen verteilen. Aktuell erzielt das Unternehmen noch mehr als die Hälfte seiner Erlöse in Europa. Lediglich 3,1 Milliarden Euro stammten 2013 bei weltweit 16,8 Milliarden Euro Umsatz aus Nordamerika. Die USA sind nach China der zweitgrößte Automarkt der Welt mit stetig steigenden Verkäufen. ZF selbst hatte vor einem Jahr ein neues Getriebewerk in South Carolina eröffnet, was bereits erweitert wird.

Was die Mitarbeiterzahl angeht, sind die beiden Firmen etwa gleich groß. ZF hatte Ende 2013 rund 73.000 Mitarbeiter. TRW fuhr zuletzt mit zuletzt 67 000 Mitarbeitern weltweit einen Umsatz von umgerechnet 12,8 Milliarden Euro ein. Größte Märkte sind Europa und Nordamerika mit jeweils um die 40 Prozent, in Deutschland hat das US-Unternehmen 18 Werke und beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiter. Die Amerikaner sind vor allem für ihre Sicherheitsprodukte wie Airbags, Gurte, Brems- oder Fahrerassistenzsysteme bekannt.

"ZF komplettiert Fahrwerksgeschäft"

Genau diese Technologien sind hochinteressant für die Deutschen, die in der Vergangenheit vor allem auf Antriebe und Fahrwerke spezialisiert waren. "ZF komplettiert sein Fahrwerksgeschäft", erklärt Jan Dannenberg von der Management-Beratung Berylls Strategy Advisors. Bei Lenksystemen und Dämpfern seien die Deutschen einer der wichtigsten Anbieter, im Bremsbereich gehöre TRW zu den Top-Spielern.

Noch spannender sind Elektronik und Sicherheitsprodukte von TRW. Erklärte Strategie von ZF sei es, das Geschäft mit Elektronik von zuletzt rund 800 Millionen Euro auszubauen, sagt Dannenberg. Das ist Wissen, das ZF angesichts der wachsenden Vernetzung von Fahrzeugen braucht, um noch wettbewerbsfähiger zu sein. Das gleiche gilt für die Sicherheitssysteme von TRW wie Airbags und Fahrerassistenzsysteme.

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