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Drei Fragen an Matthias Wissmann: "Wir halten an der Diesel-Strategie fest"

12.01.2016 09:21 Uhr
Matthias Wissmann, VDA-Präsident, hält am Diesel fest.

Der Abgasskandal trifft die deutschen Premiumhersteller gerade im wichtigen US-Markt hart. Hat der Diesel unter diesen Voraussetzungen überhaupt noch eine Zukunft. Und wie stark ist das Auto "Made in Germany" insgesamt getroffen. Wir sprachen mit VDA-Präsident Matthias Wissmann.

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Die Deutschen Autoindustrie hält an ihrem Bekenntnis zum Diesel fest - und ist optimistisch, dass auch 2016 das Auto "Made in Germany" weltweit begehrt bleibt. Denn bei Technologien und Antrieben stehen die Hersteller gut da, sagt VDA-Präsident Matthias Wissmann im Interview.

Nach dem Abgas-Skandal: Welche Zukunft hat der Diesel noch?

Wissmann: Volkswagen wird alles tun, um die Vorgänge aufzuklären und Vertrauen zurückzugewinnen. Aber generell bleibt unser Glaube an die Zukunft des Selbstzünders ungebrochen - auch hier in den USA, wo die deutschen Hersteller einen Diesel-Marktanteil von 95 Prozent halten. Die deutsche Autoindustrie wird sich nicht von der Diesel-Strategie verabschieden - auch, wenn diese durch die Vorgänge in einem Unternehmen erheblich beschädigt wurde. Wir reden ja nicht über ein generelles Diesel-Problem. Alle Experten stimmen ja überein, dass der Diesel einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der globalen CO2-Ziele spielt. Das gilt natürlich auch für die USA.

Muss die ganze deutsche Industrie jetzt eine Kampagne starten, um den Diesel "Made in Germany" noch zu retten?

Wissmann: Das wäre zu früh. Jetzt müssen wir erst mal den Brandherd löschen. Es bringt nichts, jetzt mit einer Kampagne für den Diesel anzutreten. Wenn wir das Jahr durchgestanden haben, werden wir sehen, welchen Hersteller das wie stark getroffen hat. Und dann sehen wir uns als VDA in der Gesamtverantwortung, noch mal einen neuen Start hinzulegen. Wir sprechen darüber ständig mit allen Herstellern und Zulieferern.

Wie stark ist das Qualitätsprodukt "deutsches Automobil" als Ganzes durch die Abgas-Schummeleien in Mitleidenschaft gezogen worden?

Wir verspüren gerade hier in den USA natürlich einen Gegenwind beim Diesel. Aber der Selbstzünder ist ja nicht das Ende des automobilen Alphabets: 2015 haben wir zum Beispiel in den USA 20 Prozent Marktanteil bei Elektroautos erreicht. Das ist ein Zuwachs um mehr als 100 Prozent. Die deutsche Industrie bleibt stark. Und wir sehen uns als Führungsnation bei der strategischen Zielsetzung, durch E-Mobilität die CO2-Emissionen aus dem Verkehr weiter zu reduzieren. Zudem: Premium steht auch für Bestwerte. Und in den USA haben wir beispielsweise 40 Prozent Marktanteil im Premium-Segment. Außerdem sind wir bei Vernetzung und beim autonomen Fahren weit vorn. Diese Stärke wird die deutsche Autoindustrie vorantreiben. In den kommenden drei bis vier Jahren werden deutsche Hersteller und Zulieferer dafür bis zu 18 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung ausgeben. (sp-x)

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