Am Donnerstag hat der TÜV Süd die Zahlen des Geschäftsjahres 2014 vorgelegt. Demnach konnte die Prüfgesellschaft ihren Umsatz um mehr als sechs Prozent auf 2,061 Milliarden Euro steigern (2013: 1,934 Milliarden Euro); das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (ber. EBIT) stieg im Vorjahresvergleich um neun Prozent auf 187 Millionen Euro (2013: 171 Millionen Euro). Die Zahl der
Mitarbeiter erhöhte sich im vergangenen Jahr weltweit auf über 22.000 Beschäftigte.
Das Unternehmen versteht sich mitlerweile als Global Player. "Unsere Dienstleistungen
werden rund um den Globus immer stärker nachgefragt und genau deshalb beschäftigen wir aktuell bereits mehr Mitarbeiter im Ausland als in Deutschland", betonte Axel Stepken, Vorstandsvorsitzender der TÜV Süd AG, bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in München.
Laut Stepken wird sich der positive Trend auch in diesem Jahr weiter fortsetzen. Der internationale Expansionskurs zeigt sich zudem in der Akquisitionsstrategie: 2014 hat der TÜV Süd sechs Unternehmen übernommen – darunter Firmen in Singapur, der Türkei und den USA. Zusammen mit diesen Zukäufen investierte die Gesellschaft im vergangenen Jahr insgesamt rund 100 Millionen Euro in den Ausbau des Geschäftes.
Erfolg auf breiter Basis
Zum Gelingen des Geschäftsjahres 2014 haben alle Bereiche des Unternehmens beigetragen:
Das Segment "Industry" steigerte den Umsatz um mehr als zehn Prozent auf 880 Millionen Euro, im Segment "Mobility" stiegen die Erlöse um rund fünf Prozent auf 609 Millionen Euro und das Segment
"Certification" verzeichnete ein Umsatzplus von fast sechs Prozent auf nunmehr 488 Millionen Euro.
"Die Stärke von TÜV Süd zeigt sich sowohl im Inland als auch im Ausland: Selbst in unserem hart umkämpften deutschen Heimatmarkt konnten wir 2014 den Umsatz um mehr als vier Prozent steigern – und starke Wachstumsimpulse erhielt unser Geschäft erneut aus Asien mit einem Umsatzplus von elf Prozent sowie aus Nord- und Südamerika mit einem Zuwachs von fast 16 Prozent", unterstrich Finanzvorstand Matthias J. Rapp.
Ausbau der Dienstleistungen für erneuerbare Energien
In den vergangenen Jahren hat der Prüfdienst seine Leistungen im Bereich der erneuerbaren
Energien, vor allem der Windenergie, kontinuierlich ausgebaut. "Der Markt für Windenergie wird immer reifer und immer internationaler", sagte Stepken. "So haben wir vor kurzem die Typenprüfung für eine neue Windenergieanlage des chinesischen Herstellers Dongfang Electric abgeschlossen, die unter anderem im Windpark Blaiken in Schweden zum Einsatz kommt."
Mit dem Wachstum der Windenergie steigt auch die Nachfrage nach Prüfungen. Allein in Deutschland gibt es knapp 25.000 Windenergieanlagen an Land, die im Abstand von zwei Jahren geprüft werden müssen. In einem Pilotprojekt hat der TÜV Süd den Einsatz von kamerabestückten Flugdrohnen bei der Prüfung von Windenergieanlagen getestet, wodurch sich der Zeitaufwand im Vergleich zur bisherigen Prüfung durch Industriekletterer auf ein Viertel reduzieren lässt. (asp)