Auch ohne steuerliche Förderung könnten deutsche Werkstätten kurz- bis mittelfristig auf knapp 900.000 Nachrüst-Aufträge hoffen. Dies hat eine vom Rußpartikelfilter-Hersteller Twin-Tec in Auftrag gegebene Befragung von 920 Fahrern von Diesel-Pkw durch die Unternehmensberatung Roland Berger ergeben. Sollte der Fiskus unterstützend eingreifen und sollten deutsche Kommunen tatsächlich Fahrverbote aussprechen, könnte die Zahl auf bis zu 2,4 Mio. ansteigen, heißt es in der Studie.
Zugleich betonen die Consultants in ihrer Studie, dass eine Förderung für den Staat ein Plusgeschäft sei. Bereits bei angenommenen 700.000 Umrüstungen seien selbst bei einer steuerlichen Förderung von 250 Euro je Nachrüstung Mehreinnahmen von 50 Mio. Euro zu erwarten . Den 175 Mio. Euro Ausgaben stünden nämlich 225 Mio. Euro Mehreinnahmen u.a. durch Mehrwert-, Körperschafts- und Lohnsteuer gegenüber.
Laut Umfrage ist den Diesel-Pkw-Fahrern mehrheitlich die Gesundheitsgefährdung durch Dieselruß bekannt. 90 Prozent halten die Aussagen darüber für glaubwürdig. Bereits zwei Drittel der Befragten hätten sich über Nachrüst-Möglichkeiten informiert, hieß es in der Studie weiter. Vielfahrer und Stadtbewohner zeigten den Angaben zufolge mehr Interesse an dem Thema.
Die Gesundheitsgefahren sind für die Befragten auch das Hauptargument für den Einbau eines Rußpartikelfilters, gefolgt von möglichen Fahrverboten und der steuerlichen Förderung. Hingegen wurde von 40 Prozent ein steigender Wiederverkaufswert des nachgerüsteten Fahrzeugs als eher unwichtig eingestuft. Ein Finanzierungsangebot von Rußpartikelfilter-Nachrüstungen ist für gut die Hälfte der Befragten uninteressant. Mehrheitlich würden die Kosten hierfür für zu gering eingestuft, hieß es. (ng)