Rund ein Drittel der Autofahrer möchte mit einem Elektroauto mindestens 500 Kilometer weit fahren können. Doch zu wenige Ladestationen und geringe Batterielaufzeiten verhindern bislang diesen Wunsch. Die neue Software BEST, kurz für Battery and Electrochemistry Simulation Tool, soll die Entwicklung von Lithium-Ionen-Akkus beschleunigen. Entwickelt wurde sie einer Mitteilung zufolge von Forschern des Fraunhofer-Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM in Kaiserslautern. Den ITWM-Forschern sei es gelungen, die komplette Batteriezelle sowie Transport- und Reaktionsvorgänge der Lithium-Ionen sowohl auf makroskopischer als auch auf mikroskopischer Ebene darzustellen, hieß es. "Die Leistungsfähigkeit der Batterie hängt von den verwendeten Materialien der Komponenten ab. Diese müssen miteinander harmonieren. Mit unserer Software lassen sich unterschiedliche Materialkombinationen simulieren. So kann man die geeignete Zusammensetzung herausfinden", so Jochen Zausch, Wissenschaftler der Gruppe "Komplexe Fluide" am ITWM. Auch die Wärmeproduktion in der Batterie könne ermittelt werden. Stellen, die besonders heiß werden und sich entzünden könnten, seien mit der Software schnell aufgespürt. Die Temperaturentwicklung beeinflusse wiederum die Lebensdauer der Akkus. Ziel der Wissenschaftler ist es, das Programm um Alterungsmodelle zu erweitern, die diese Untersuchungen noch weiter vereinfachen. "Letztendlich soll BEST sowohl Automobilproduzenten als auch Hersteller elektrischer Energiespeicher dabei unterstützen, stabile und sichere Batterien mit höherer Reichweite und zugleich verbessertem Beschleunigungsverhalten zu bauen", resümiert Zausch. Zu sehen ist die Software auf der Hannover Messe vom 4. bis zum 8. April. (ng)
Elektromobilität: Software soll Batterieentwicklung beschleunigen

Mit dem Programm BEST können Forscher des Fraunhofer-Instituts die komplette Batteriezelle sowie Transport- und Reaktionsvorgänge der Lithium-Ionen sowohl auf makroskopischer als auch auf mikroskopischer Ebene darstellen.