Porsche-Tuner Ruf, der seit Jahren auch im Bereich Elektromobilität engagiert ist, hat kürzlich gemeinsam mit Siemens einen Porsche 911 vorgestellt, der Teil eines intelligenten Stromnetzes (engl. "Smart Grid") werden kann. Hintergrund: Um Versorgungssicherheit bei regenerativen Energien gewährleisten zu können, bedarf es vielfältiger Speichermöglichkeiten der Energie. E-Mobile sollen daher gut in zukünftige Smart Grids integriert werden können.
Die Schwerpunkte der Siemens-Entwickler liegen einer Unternehmensmitteilung zufolge auf zwei Gebieten – auf dem modularen Antriebsstrang und auf der intelligenten Ladefähigkeit des Fahrzeugs. Eines der Antriebskonzepte hat wie bei einem klassischen Verbrennungsfahrzeug einen Zentralmotor. Das ist die derzeit am häufigsten realisierte Variante für ein Elektrofahrzeug – allerdings die mit der geringsten Flexibilität.
Die anderen Konzepte haben jeweils einen Doppelmotor. Bei dem einen sind beide Motoren gekoppelt und verfügen über ein Schaltgetriebe mit zwei automatisch schaltenden Gängen. Bei dem zweiten Doppelmotorkonzept arbeiten die Motoren getrennt. In dieser Variante ist das sogenannte "Torque-vectoring" möglich, das die Antriebsmomente kontrolliert auf das linke und rechte Hinterrad verteilt. "Dieses System ermöglicht ganz neue Möglichkeiten bei der Fahrdynamik des Fahrzeuges", heißt es in der Siemens-Mitteilung.
Die effektive Anbindung an Smart Grids soll durch eine flexible Leistungselektronik realisiert werden, die für das Fahren ebenso wie für das Laden verwendet werden kann. Damit kann das Fahrzeug mit bis zu 22 Kilowatt Leistung geladen werden – und auch wieder Strom an das Netz abgeben. Insgesamt werden zehn Testfahrzeuge gebaut. "Mit Feldtests in Berlin und im Großraum München sollen Erkenntnisse gewonnen werden, wie das gesamte Fahrzeug weiter optimiert werden kann", kündigte Siemens an. (ng)