Nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (Donnerstagsausgabe) reagiert Mercedes auf die zunehmende Kritik an der mangelnden Zuverlässigkeit und Qualität der neuen E-Klasse. "Wir sind offenbar zu weit gegangen, was die Ausstattung mit Elektronik anbetrifft. Das werden wir bei den nächsten Modellen zurückschrauben", erklärte ein Manager der Marke gegenüber der Wirtschaftszeitung. In jüngster Zeit war die Premium-Marke des DaimlerChrysler-Konzerns in zwei Kundenzufriedenheitsstudien von in- und ausländischen Mitbewerbern deutlich distanziert worden. Jetzt wird bei den Stuttgartern zurückgerudert und auf die zunehmende Kritik von E-Klasse-Besitzern, die über Elektronikfehler klagten, reagiert: Dem Auto seien komplizierte Ausstattungsmerkmale mitgegeben worden, die kaum ein Kunde nutze, häufig jedoch "potenzielle Fehlerquellen" seien, hieß es von Herstellerseite. Als Beispiel wurde der programmierbare Zündschlüssel genannt, in dem Einstellungen wie Sitzposition, Stellung der Spiegel und Innenraumtemperatur abgespeichert werden können. Lange Mängelliste Nach Informationen der Zeitung hätten einige Mercedes-Niederlassungen zeitweise die Hälfte ihrer Werkstattkapazität mit Nachbesserungen bei der Modellreihe blockiert. Ausfälle der Elektronik, Spannungsabfall im Bordnetz, Entladung der Batterie, Störungen der Freisprecheinrichtung und des Navigationssystems würden auf der Mängelliste der im März 2002 eingeführten E-Klasse ganz oben stehen. Solche Defekte legten in der vernetzten Bordelektronik nicht selten das ganze Fahrzeug lahm. "Das Thema haben wir jetzt im Griff", sagte ein Unternehmenssprecher. (rp)
Mercedes: Weniger Elektronik in der E-Klasse

Unternehmens-Manager: "Wir sind bei der elektronischen Ausstattung offenbar zu weit gegangen" / Lange Mängelliste