-- Anzeige --

Kältemittel-Sicherheitsdebatte: Daimler-Rückzieher irritiert Honeywell

26.09.2012 16:49 Uhr
Firmengebäude Honeywell Seelze
Kältemittel-Hersteller Honeywell zeigt sich überrascht von Daimlers Sicherheitsbedenken bei R-1234yf.
© Foto: Stefan Simonsen / dapd

Der Hersteller von R-1234yf zeigt sich überrascht von den Sicherheitsbedenken bei Daimler. Man wolle die Testergebnisse nun schnell mit Vertretern von Mercedes-Benz diskutieren und mit eigenen Tests vergleichen, sagte eine Sprecherin.

-- Anzeige --

Irritiert hat Honeywell, Hersteller des Kältemittels R-1234yf, auf die Ankündigung der Daimler AG reagiert, die Chemikalie künftig nicht mehr in ihren Fahrzeugen einsetzen zu wollen. "Wir waren überrascht, als wir heute von den Mercedes-Benz Tests zu HFO-1234yf erfahren haben. Die Tests sind ohne den bisher üblichen kooperativen und offenen Ansatz in der Untersuchung von HFO 1234yf durchgeführt worden", erklärte eine Sprecherin am Montagabend gegenüber asp-Online.

Bislang habe es bei Automobilherstellern, Industrieverbänden und Kältemittelproduzenten – neben Honeywell bietet nur noch der ebenfalls in den USA beheimatete Chemiekonzern Dupont R-1234yf an –die Bereitschaft zu offener Kommunikation und zum Austausch relevanter Daten gegeben, sagte sie weiter. Dies habe zu einer "erfolgreichen Entwicklung" des neuen Kältemittels und zu seiner Marktreife geführt.

Wie bereits im Frühjahr betonte die Sprecherin, dass R-1234yf durch den weltweiten Verband der Automobilingenieure (SAE) sowie von mehreren unabhängigen Instituten umfangreichen Tests unterzogen worden sei. "Diese Tests haben ergeben, dass das Kältemittel für Klimaanlagen in Automobilen sicher eingesetzt werden kann."

Trotzdem wolle man sich noch in dieser Woche mit Vertretern von Mercedes-Benz treffen, um die Untersuchungsergebnisse zu besprechen. "Erst dann können wir sie im Vergleich mit den gründlichen und umfassenden Tests des Kältemittels, die bereits durchgeführt worden sind, bewerten", sagte sie. (ng)

asp-Online hat alle bisher veröffentlichten Online-Artikel zum brisanten Thema Klimaanlagen-Kältemittel in einem Dossier zusammengefasst, zu finden unter www.autoservicepraxis.de/kaeltemittel.

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


Alexander

28.09.2012 - 19:16 Uhr

Es wird ständig über die Sicherheit von R1234yf diskutiert. Das ist völlig unnötig, um zu dem Ergebnis zu kommen, dass das Mittel nicht eingesetzt werden sollte. Es ist angetreten um umweltfreundlicher zu sein als R134a, das ist es aber nicht. Es hat zwar einen niedrigeren GWP von 4. Das sagt aber nur, dass es innerhalb von hundert Jahren in der Atmosphäre 4 mal schädlicher als CO2 ist. Das Problem ist, dass es sich aber, dass es sich innerhalb sehr kurzer Zeit in schädlicher Stoffe zersetzt und damit die Umwelt auf kosten eines niedrigen GWP belastet. Zudem ist die Produktion des Mittels umweltschädlicher als die von R134a, da sie mehr Energie benötigt und fluorhaltige Abfälle entstehen. Wozu also die Sicherheit diskutieren, wenn schon der Faktor weshalb ein anderes Mittel genommen werden sollte nicht passt? Wenn R1234yf es schafft sich noch durchzusetzen (Wovon ich nicht ausgehe, weil das Kartenhaus, das da durch dubiose Tests und Empfehlungen seitens EPA und SAE vorgeschoben werden) Da lügen sich mal wieder Chemiekonzerne, Autohersteller und ein paar andere Hanseln, insbesondere in den USA aber nicht nur (der VDA spielt ja auch mit) einen Haufen Dollar in die Tasche.


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


asp AUTO SERVICE PRAXIS Online ist der Internetdienst für den Werkstattprofi. Neben tagesaktuellen Nachrichten mit besonderem Fokus auf die Bereiche Werkstatttechnik und Aftersales enthält die Seite eine Datenbank zum Thema RÜCKRUFE. Im neuen Bereich AUTOMOBILE bekommt der Werkstatt-Profi einen Überblick über die wichtigsten Automarken und Automodelle mit allen Nachrichten, Bildergalerien, Videos sowie Rückruf- und Serviceaktionen. Unter #HASHTAG sind alle wichtigen Artikel, Bilder und Videos zu einem Themenspecial zusammengefasst. Außerdem gibt es im asp-Onlineportal alle Heftartikel gratis abrufbar inklusive E-PAPER. Ergänzt wird das Online-Angebot um Techniktipps, Rechtsthemen und Betriebspraxis für die Werkstattentscheider. Ein kostenloser NEWSLETTER fasst werktäglich die aktuellen Branchen-Geschehnisse zusammen. Das richtige Fachpersonal finden Entscheider auf autojob.de, dem Jobportal von AUTOHAUS, asp AUTO SERVICE PRAXIS und Autoflotte.