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Mercedes-Rückruf: Hersteller verweigert Informationen

12.06.2008 16:22 Uhr
Eine der betroffenen Baureihen: Die Mercedes R-Klasse.

Knapp 50.000 Fahrzeuge fast aller Baureihen mit V6- oder V8-Dieselmotor müssen seit Januar allein in Deutschland in die Werkstatt. Darüber sprechen möchte der Premiumanbieter aber nicht, weil ihn derzeit laut einem Medienbericht offenbar auch massive Rostprobleme plagen.

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Daimler hat bereits im Januar einen großen Rückruf für Modelle der C-, E-, M-, S-, G- und R-Klasse, sowie den CLK und CLS gestartet. Bei 48.285 Fahrzeugen mit V6- oder V8-Dieselmotor kann es infolge einer Verschmutzung des Kurbelwellensensors zum Leistungsverlust oder gar zum Motorstillstand kommen. Das Bauteil wird daher im Rahmen eines zweistündigen Werkstattaufenthalts erneuert. Betroffen sind die Baujahre 2006 und 2007. Dies bestätigte das Kraftfahrt-Bundesamt gegenüber AUTO SERVICE PRAXIS Online. Entgegen bisheriger Gepflogenheiten gab sich die Daimler AG gegenüber unserem Dienst bei dieser Rückrufanfrage sehr wortkarg. "Die freien Werkstätten können mit den Details von Recalls insofern nichts anfangen, da Sie ja die Garantieabwicklung etc. mit unserem Haus nicht vornehmen können. Insofern besteht also für uns kein weiterer Handlungsbedarf, da wir unsere Kunden und Vetragswerkstätten bereits informiert haben", begründete der Leiter der Mercedes-Benz Produktkommunikation, Wolfgang Zanker, die Infoblockade. Schon kurz nach dem Beginn des Rückrufs gab es Meldungen über diese Aktion in den USA. Dort wurden damals 9.000 Fahrzeughalter der Baureihen ML-, GL-, R- und E-Klasse in die Werkstätten beordert (wir berichteten). In der Stuttgarter Pressestelle spielte man bereits zu diesem Zeitpunkt nicht mit offenen Karten und verzichtete auf den Hinweis, dass diese Maßnahme auch in Europa durchgeführt wird. Offenbar herrscht in der Kommunikationszentrale des Autobauers einige Angst, dass die öffentliche Debatte über Qualitätsmängel des "Premiumanbieters" wieder Fahrt aufnimmt. So berichtet die "Auto-Bild" in ihrer nächsten Ausgabe, dass durch einen Produktionsfehler bei bis zu 445.000 Mercedes A- und B-Klassen Korrosionsgefahr im Tür- und Haubenbereich besteht, weil Dichtmasse an den Falzen offenbar falsch aufgetragen wurde. Diese Fälle sollen laut Zeitung über Kulanzanträge abgewickelt werden. Bereits in den achtziger Jahren musste der Hersteller beim W123 für Rostbefall büßen und bei sehr vielen Modellen Türen austauschen. Auch Ford hatte vor mehreren Jahren ähnliche Probleme mit dem Mondeo (asp berichtete ausführlich in Ausgabe 12/2004). (Niko Ganzer)

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