-- Anzeige --

Euro 5-Diesel: Grünen-Chef fordert Hardware-Nachrüstung

15.09.2017 13:20 Uhr
Euro 5-Diesel: Grünen-Chef fordert Hardware-Nachrüstung
Cem Özdemir (2. von links) mit der ZDK-Spitze Jürgen Karpinski (links), Wilhelm Hülsdonk (2. von rechts) und Thomas Peckruhn
© Foto: Dietmar Winkler

Prominenter Besuch beim VW-Händler Autoschmitt: Grünen-Spitzenpolitiker Cem Özdemir informierte sich vor Ort über eine technische Diesel-Nachrüstung und forderte die Automobilhersteller auf, diese zu finanzieren.

-- Anzeige --

Vertreter des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) und des Herstellers Twintec Baumot haben in Frankfurt die Funktionsweise eines Nachrüstsystems für Euro-5-Diesel vorgestellt und die Forderungen des ZDK zur Nachrüstthematik nochmals verdeutlicht. In der Werkstatt des VW-Händlers Autoschmitt hatte sich heute prominenter Besuch angekündigt: Cem Özdemir, Bundesvorsitzender der Partei Bündnis 90/Die Grünen, schlüpfte in den Blaumann, um sich die Technik des BNOx-Systems vor Ort erklären zu lassen.

Dabei handelt es sich um ein Hardware-Nachrüstsystem für Dieselfahrzeuge, in dem Stickoxide mittels Ammoniak zu Wasser und Stickstoff reduziert werden. Dazu wird eine wässrige Harnstofflösung (AdBlue) über ein Dosiersystem in den BNOx-Generator eingesprüht. Damit können laut Hersteller die Abgaswerte sogar unter den NOx-Grenzwert der Abgasnorm Euro 6 pro Kilometer gedrückt werden, der bei 0,08 Gramm NOx liegt. Das wurde auch in Tests des ADAC bereits bestätigt, der das System im realen Fahrbetrieb getestet hat.

Özdemir zeigte sich angetan von der Technik, die in der Nachrüstung laut Twintec um die 1.500 Euro kostet und innerhalb eines halben Tages in der Werkstatt nachgerüstet werden kann. "Wenn wir es schaffen, in die nächste Regierung zu kommen, werden wir die Nachrüstlösung auf den Weg bringen und die Finanzierungsfrage klären", versprach der Spitzenpolitiker. "Die Politik muss dafür sorgen, dass die Leute, die sich in gutem Glauben einen Diesel gekauft haben, nachher nicht die Leidtragenden sind. Dieselfahrzeuge müssen nachgerüstet werden, damit sie am Ende nicht mit Fahrverboten belegt werden. Da reicht ein Softwareupdate nicht."

Özdemir pocht auf Verursacher-Prinzip

Wer die Kosten zu tragen hätte, ist für Özdemir eine klare Sache: "Die Nachrüstung muss wirkungsvoll sein, überprüfbar und finanziert von denen, die es verursacht haben, also von der Autoindustrie. Ich lade die Automobilhersteller ein, mit dem ZDK zu sprechen und sich von den vorhandenen Lösungen zu überzeugen."

ZDK-Präsident Jürgen Karpinski erklärte, dass für 95 Prozent aller Kraftfahrzeugtypen ein Nachrüstsystem entwickelt werden könne. "Hier sollte die Politik eine entsprechende Nachrüst-Verordnung schaffen. Die Betriebe des Kraftfahrzeuggewerbes stehen bereit", so Karpinski. Er sprach sich für eine technisch neutrale Beschreibung der Nachrüstsysteme aus, damit möglichst viele Hersteller unterschiedliche Lösungen anbieten können. (diwi)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


asp AUTO SERVICE PRAXIS Online ist der Internetdienst für den Werkstattprofi. Neben tagesaktuellen Nachrichten mit besonderem Fokus auf die Bereiche Werkstatttechnik und Aftersales enthält die Seite eine Datenbank zum Thema RÜCKRUFE. Im neuen Bereich AUTOMOBILE bekommt der Werkstatt-Profi einen Überblick über die wichtigsten Automarken und Automodelle mit allen Nachrichten, Bildergalerien, Videos sowie Rückruf- und Serviceaktionen. Unter #HASHTAG sind alle wichtigen Artikel, Bilder und Videos zu einem Themenspecial zusammengefasst. Außerdem gibt es im asp-Onlineportal alle Heftartikel gratis abrufbar inklusive E-PAPER. Ergänzt wird das Online-Angebot um Techniktipps, Rechtsthemen und Betriebspraxis für die Werkstattentscheider. Ein kostenloser NEWSLETTER fasst werktäglich die aktuellen Branchen-Geschehnisse zusammen. Das richtige Fachpersonal finden Entscheider auf autojob.de, dem Jobportal von AUTOHAUS, asp AUTO SERVICE PRAXIS und Autoflotte.