Gut drei Jahre nach der bundesweiten Einführung ist der Führerschein mit 17 Jahren nach TÜV-Angaben ein Renner. So sind in Bayern (59 Prozent), Niedersachsen (53), Rheinland-Pfalz (52,8) und Baden-Württemberg (51,5) über die Hälfte aller Fahrschüler unter 18. Vor allem in ländlichen Gebieten sei die Nachfrage nach dem begleiteten Fahren ab 17 Jahren hoch, sagte der TÜV-Nord-Geschäftsführer Hartmut Abeln der Nachrichtenagentur dpa.
In den städtischen Ballungsgebieten sei die Notwendigkeit angesichts eines gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehrs weniger ausgeprägt. Bundesdeutsche Schlusslichter sind daher die Stadtstaaten Bremen (26,3), Hamburg (22,6) sowie Berlin mit einer Quote von 14,6 Prozent.
Niedersachsen war vor zehn Jahren Vorreiter für das Modell, bei dem 17-Jährige in Begleitung eines erfahrenen Autofahrers hinterm Steuer sitzen dürfen. Seit Anfang 2011 gibt es diese Möglichkeit bundesweit. Begleitpersonen können Autofahrer sein, die mindestens 30 Jahre alt sind, ihren Führerschein seit mindestens fünf Jahren und im Flensburger Strafregister maximal einen Punkt haben. "Durch das begleitete Fahren werden Verantwortungsgefühl und Rücksichtnahme im Verkehr gestärkt", sagte Abeln. Diese Fahrer hätten eine etwa zehn Prozent geringere Durchfallquote bei der Prüfung als ältere und sind weniger in Unfälle verwickelt.
Die Bundesanstalt für Straßenwesen verweist auf eine Studie vor der Einführung des Führerscheins mit 17 Jahren. Demnach wurde nachgewiesen, dass diese jungen Fahrer im Gegensatz zu älteren statistisch gesehen in 22 Prozent weniger Unfälle verwickelt und an etwa 20 Prozent weniger Verkehrsverstößen beteiligt waren. Das Bundesverkehrsministerium hat nach eigenen Angaben keine Erkenntnisse zum Führerschein mit 17. (dpa)